Samstag, 31.1.2004

Inzwischen geflügelter Spruch beim Friedensbündnis: "Nach der Demo ist vor der Demo"


Samstag, 24.1.2004

An Afghan peace activist, Saher Saba, agreed: "Apart from killing thousands of people, mostly women and children, the military action in Afghanistan has achieved nothing except bringing back the warlords, criminals and fundamentalists."
auf dem Weltsozialforum in Mumbai im Dialog mit A. Roy


Dienstag, 20.1.2004

Die TAZ führt dn Reigen an: Die präzisen Aussagen von Arundhati Roy beim WSF werden ins Gegenteil verkehrt. Ich zitiere hier ziemlich viel aus http://www.arbeiterfotografie.com/sozialraub/2004-01-20-weltsozialforum-roy.html weil der Absatz erst zum Schluß kommt.

zunächst die Linksammlung:
Sensationelle Rede von Arundhati Roy beim WSF ()
Jürgen Grässlin distanziert sich (und deklassiert sich dabei)
und hier nochmal dokumentiert bei der JW
und hier lasse ich meinen Zorn zu dieser Verirrung raus.

Die Taz denunziert (siehe Beschreibung im Einzelnen weiter unten)
Die Taz versucht den Unsinn vom Vortag durch noch mehr Verwirrspiel abzusichern.

und nun mehr ganau dazu, dargestellt von
Arbeiterfotografie: Vorsicht taz!

über die gefährliche Funktion einer vermeintlich links-alternativen Zeitung am Beispiel der Berichterstattung vom 19.1.2004 über Arundhati Roy beim Weltsozialforum

Arundhati Roy sagt: "Wie beginnen wir mit unserem Widerstand? Beginnen wir mit etwas wirklich Kleinem. Die Frage ist nicht, den Widerstand in Irak gegen die Besatzung zu unterstützen oder zu debattieren, wer genau zum Widerstand in Irak gehört (Sind sie alte Baath-Killer? Sind sie islamische Fundamentalisten?) Wir müssen der globale Widerstand gegen die Besatzung werden."

Die 'taz' macht daraus:

Dann folgt der entscheidende Satz: "Wenn wir wirklich gegen Imperialismus und Neoliberalismus sind, dann müssen wir nicht nur den Widerstand im Irak unterstützen, wir müssen selbst zum Widerstand im Irak werden." (S.3 im Text)

In Bombay fordert sie die Hinwendung der Bewegung von der Systemkritik zum Kampf gegen Neoliberalismus. Als aktuelles Beispiel nennt sie den militanten Widerstand im Irak, den es zu unterstützen gelte. (S.3 im Kopf der Seite)

Während neue Bombenanschläge im Irak am Wochenende mindestens 30 Tote forderten [...] verlangte [sie] vor rund 50.000 Menschen, "selbst zum Widerstand im Irak" zu werden. (S.1 im Text) Das ist perfide. Die 'taz' bringt Arundhati Roy mit Bombenanschlägen in Verbindung. Nirgends bei ihr ist von militantem Widerstand die Rede, und von Bombenschlägen schon gar nicht. Schritt für Schritt unternimmt es die 'taz', den Begriff Widerstand auf gewalttätigen Widerstand zu verengen. Da steckt offenbar bewußter Wille dahinter. Die Bewegung der Sozialforen ist zu einer Bedrohung geworden, gegen die es anzusteuern gilt.

Aus "Die Frage ist nicht, den Widerstand in Irak gegen die Besatzung zu unterstützen" wird die Forderung nach Widerstand im Irak. Es ist erstaunlich, wie die 'taz' Arundhati Roy das Wort im Mund herumzudrehen versteht.

Arundhati Roy sagt (als Schluß ihrer Rede): "Das 'Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert' strebt danach, Ungleichheit fortzusetzen und amerikanische Hegemonie um jeden Preis, selbst wenn er apokalyptisch ist, zu errichten. Das Weltsozialforum verlangt Gerechtigkeit und überleben. Aus diesen Gründen müssen wir uns als im Krieg befindlich betrachten."

Die 'taz' macht daraus:

Auf dem Weltsozialforum in Bombay fordert die Autorin Arundhati Roy den Krieg der Globalisierungskritiker gegen das Establishment (S.3, zweite Titelzeile)

Kriegserklärung der Kämpferin (S.3, Haupt-Titelzeile)

[...] Ob damit auch Gewalt gegen Personen gemeint sei, ließ sie offen. "Wir müssen uns als im Kriegbefindlich begreifen", sagte Roy weiter. (S.1 im Text) An keiner Stelle spricht Arundhati Roy von gewalttätigem Widerstand, weder gegen Personen, noch gegen Sachen. Wie fast selbstverständlich spricht sie unter Berufung auf Gandhi von gewaltlosem Widerstand, den wir nicht zu ineffektivem, wohlgefälligem politischen Theater verkümmern lassen dürfen. Andere Formen als gewaltloser Widerstand scheinen für sie nicht in Betracht zu kommen.

Bewußt bringt die 'taz' den Begriff Krieg ins Spiel, reißt ihn aus dem Zusammenhang und baut ihn willkürlich und verfälschend in das auf Verunglimpfung und Spaltung der Globalisierungsgegner abzielende Gedankengebäude ein. Arundhati Roy sagt, es bestehe Kriegszustand. Keineswegs fordert sie Krieg. Den Krieg erklärt haben andere. Wir haben dies als Fakt zu erkennen und darauf zu reagieren. Konkret nennt sie das 'Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert', in dessen Rahmen der 'Krieg gegen den Terror' mit den Kriegen gegen Afghanistan und Irak zu sehen ist. Dieses Projekt und dieser Krieg kommen bei der 'taz' in der Berichterstattung über Arundhati Roy nicht vor.

"Natürlich wird jeder Krieg des Imperiums zum gerechten Krieg erklärt. Das hängt zum großen Teil von der Rolle der Medienkonzerne ab. Es ist wichtig zu verstehen, daß Medienkonzerne nicht lediglich das neoliberale Projekt unterstützen. Sie sind das neoliberale Projekt", sagt Arundhati Roy. Sie könnte damit auch die 'taz' gemeint haben.


Freitag, 16.1.2004


Donnerstag, 15.1.2004

Am Wochenendkongress von Tobias P. u. a. zum Thema Widerstand aufgeschnappt: "Nicht der tote Besatzungssoldat ist der 'gute' Soldat, sondern der 'desertierte'!"


Sonntag, 11.1.2004

Spät ist es geworden, aber jetzt habe ich endlich den Counter von http://www.iraqbodycount.net auf der BIFA-Irak-Seite untergebracht.
Wie unschwer zu sehen, ist diese Seite bei der BIFA noch arg provisorisch (das beste ist 1 Bild das auch hier unten steht und der Counter). Mithilfe durchaus willkommen!


Beim Antikriegskongress in München (als nicht-Reisender war ich nur teilweise dort, so gehts halt) gab es viel Interessantes, weiß noch nicht ob ich was dazu selbst aufschreiben kann. Aber es zeigt sich immer wieder, wie die Spektren im eigenen Stallgeruch befangen bleiben. Ist natürlich oft ein Zeitproblem - es gibt aber meist was zu lernen, wenn man den eigenen "Stall" hinter sich läßt.


zufällig beim Surfen gefunden: Nähere Ansichten zum bayrischen USK. Das Material ist schon älter (Gauweiler statt Beckstein), aber lesenswert denke ich, wenn auch umfangreich (hab es selber erst angelesen). Es geht um das sog. "Unterstützungskommando", jene paramilitärisch-martialisch auftretende Truppe der Polizei, die im Handumdrehen jede Demonstration/Aktion zur Eskalation treibt. In den zitierten Seiiten geht es nicht zuletzt um ihre Hemmung, ihre Karten öffentlich auf den Tisch zu legen.
"... so fällt auf, daß sich bereits die Intention der Bildung gegen politischen Widerstand im Allgemeinen richtet."

Bush lügt! Montag, 5.1.2004

Die US-Amerikanische Initiative MoveOn.org macht einen Wettbewerb "Bush in 30 Sekunden" - tolle Videos sind das:
"Lügen - die wahren Massenvernichtungswaffen" (eins von 15 erstplazierten Videos online)


Aufstand in Würde Freitag, 2.1.2004

10 Jahre Aufstand in Chiapas - ein denkwürdiger Abschnitt.
Bemerkenswert Harald Neuber bei Telepolis: 'In gewisser Weise war das militärische Auftreten der EZLN - die im übrigen bereits 1983 gegründet worden war - ein Ablenkungsmanöver. Ihre eigentliche Absicht sei es gewesen, so Marcos später, Signale gegen die politische Agonie der Linken zu geben. "Wenn ihr uns helfen wollt", sagte er, "helft euch selber"'. Tip: Uli Brandt ist am 15.1. zu diesem Thema in München, siehe Termine ... (Bild: Indymedia).


Nadeshda Logo Beinahe hätte ichs vergessen: ich möchte ein Loblied auf die Nadeshda singen, also: Meine langjährige Mail-Verbindung lief über die Amazonas-Mailbox (nach der ich diese meine Website sogar benannte). Als die Userzahl zurückging hörte der Betreiber Axel auf, Tim wollte aber noch einsteigen - was aus nicht mehr lösbaren technischen Gründen zuletzt scheiterte - es dauerte allerdings ca. ein Jahr, bis auch ich das einsah. Bei "Amtsübernahme" musste Tim auch die Datenverbindungen umlegen - und hier kommt die Nadeshda ins Spiel - eine Mailbox im Rheinland, die seit Jahren z.B. für das CL-Netz eine wichtige Rolle spielt, sie übernahm den notwendigen Anschluß an "Comlink.apc.org". Es lag dann aber an Problemen der AMAZONAS, daß ich einige Zeit nur über Umwege an meine Mails ran kam, dann gar nicht mehr :-((. Inzwischen konnte ich erfreut feststellen: Das Nadeshda-Team hat aufgepaßt, die von der (alten) AMAZONAS nicht abgeholten Mails der letzten Monate sind weitgehend noch da, ich habe sie inzwischen bekommen! Zwar sind zwischendurch Mails in der Amazonas verschwunden, aber durch diese Aufmerksamkeit der Nadeshda kann ich zumindest in einigen Fällen sehen, wem ich noch wegen der Mailumleitung hinterherlaufen sollte. Zur AMAZONAS-Box selber kann diese Website jetzt nur noch zur Historie beitragen. Mein Interesse am CL-Netz (und an ZConnect, siehe THE_DOT) besteht aber weiter, mal sehen ...

Donnerstag, 1.1.2004 [Gegen Sozialabbau]

Hier der Link zur Aktionskonferenz gegen Sozialabbbau, die am 17./18. Januar in Frankfurt stattfinden soll. Einladung zur bundesweiten Aktionskonferenz

Hier auch gleich der Link zum Aufruf (englischen/französisch) des Europäischen Gewerkschaftsbundes zum Europaweiten Aktionstag 2./3. April 2004


Ich hätte nicht geglaubt, daß ich auf Stern oder Spiegel linke, aber hier tue ichs - zwei verschiedene Themen; zunächst anschauliche Beispiele für den langen Klassenkampf von oben: Revolution von oben
- außerdem (das Bild stammt irgendwo von Telepolis, hatte ich bereits mal): Rumsfeld bei Hussein

Der Kalauer zum Jahreswechsel zitiert nach Hal Faber: "Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird, ich weiß nur, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll." (Originalquelle? - keine Ahnung).