Menschenrechte unterstützen wir alle, klar.
Nur - wenn ein Gremium es kontinuierlich fertig bringt, mit massivster Doppelmoral die Menschenrechte im "gegnerischen Lager" einzufordern, im eigenen Lager aber ganz entgegengesetzt zu reagieren, dann ist das alles andere als die Förderung der Menschenrechte.
Nun das EU-Parlament. Ein Junge-Welt-Artikel geht auf die Tibetresolution ein, und voila, von den deutschen Mandatsträgern dort stimmt als einziger1 Tobias Pflüger dagegen.
Ergänzung: hier wird noch von einem SPD-Abgeordneten gesprochen
Wir kennen die Medienmechanismen. Es ist auch gut - und so auch unser Part in der Friedensarbeit - wenn sich Bürger empört um Menscherechtsverletzungen überall kümmern.
Nur, genau so läuft es in den Gremien von EU (und NATO, logo) gerade nicht - das Menschenrechtsthema habe ich dort typischerweise als Gegenstand tagespolitischer Opportunität wahrgenommen - so auch in diesem Fall. Wer sich dem "Medienstrom" entgegenstellt, wird schnell als Unterstützer von Unterdrückung in die Ecke gestellt. Je mehr man sich dem Mediendruck beugt, umso heftiger wird dieser Druck nach Springer-Presse-Art zelebriert - die einzige Chance besteht darin, sich von diesem Druck ganz abzukoppeln. Nur wenige schaffen das wie Tobias - ausdrücklicher Beifall!
In dem Zusammenhang: Wer achtet denn darauf, daß just in diesen Tagen der Investitionsbereich ("Intel Capital") des weltweit grüßte Halbleiterhersteller, der USA-Konzern Intel, eine 500-Millionen-Dollarinvestition in China ankündigt?
Reißt etwa jemand seine Intel-Chips aus dem Rechner?
Mein eigener Rechner ist auch "Made in China" - zu Bedingungen die ich unbedingt bekämpfen möchte, zu Bedingungen die von den "westlichen" Konzernen garantiert werden. Ich will aber nicht "zurück zum Abakus" ....
Von hier Gruß und Dank an Tobias für seine Courage - und die Hoffnung daß er mit seinem Beitrag hilft daß mehr Menschen erkennen, wie Menschenrechte wirklich erkämpft werden müssen!
- 1. wobei ich nicht weiß wer einfach nur fehlte