(Ergänzung: Ein ausführlicherer Bericht vom gleichen Abend erschien auf Englisch bei Indimedia Irland - die Verbindunen aus München sind eben vielfältig)
Die Leichenbilder sind bedrückend, das Thema zunächst kompliziert - und dann doch ganz einfach:
Die Iraker sind sich einig - raus mit der Besatzung. Sie sind sich nicht automatisch über den Weg einig.
Zur jüngsten Wahl: Eine Religionsgemeinschaft forderte zur Wahl auf - und hatte im Sinne der Religion Autorität, diese Leute wählten (ebenso wie die Kurden, die vom Regime unterdrückt worden waren. Aber: wie hier neulich erst erklärt - mit dem klaren Vorum: Amis raus.
Andere haben die Wahl gleich als Farce gesehen und Boykott betrieben.
Eigentlich die einzigen Iraker, die die Amis im Land behalten möchten, kamen mit den Amis ins Land.
Bekanntlich (ich hoffe doch "bekanntlich") war der Irak ein säkularisiertes land (Der eine Referent berichtet: als er sein Studium abschloss, wußte er nicht, zu welcher Religion seine verschiedenen Nachbarn gehören).
Die wahlosen Anschläge auf Moscheen und Kirchen aller Art nützen den Amis und verlängern die Besatzung. Vor dem Überfall der Amis kannte Irak diesen Terror nicht, der Krieg hat - unter anderem und zum Beispiel - zum "Begleichen alter Rechnungen" geführt, vieles davon wird bei den rivalisierenden Geheimdiensten aus dem Ausland vermutet!
In Al Falludja war eine Bevölkerung, die militärischen Widerstand gegen die Besatzung zunächst hinhaltend durchstand - egal wie man die Opfer und den Weg einschätzte - es war im Gegensatz zum Angriff legitm.
Die USA kamen mit Behauptungen von Terroristen im Ort - das war die lokale Variante der Lüge von den Massenvernichtungswaffen.
(Es gäb noch mehr zu Berichten aus dem EineWeltHaus, vieleicht trage ich es nach)
Übrigens - kleine Panne: einer der beiden Gäste war im Flugblatt als früherer Bürgermeister eines Städtchens bezeichnet. In Wirklichkeit hat er "nur" eine technische städtische Einrichtung geleitet.
Am Sonntag sind sie in Pfaffenhofen.