Im Heise-Ticker kam der Nachruf (D. Borchers): Martin Gardner starb mit 95.
Als Schüler in der Oberstufe gab es damals familiären Austausch mit England, und das bescherte mir seinerzeit ein Geschenk-Abo vom "Scientific American" (- kann ich nach wie vor nicht hoch genug einschätzen!).
Jetzt merke ich - stärker als Gardners Artikel fesselte mich damals die Serie "The Amateur Scientist" von C. L. Stong, den ich in der Erinnerung mit dem offensichtlich bekannteren Gardner verwechselte ..
Mir imponierte damals (und auch heute noch!) die Art, wie technische Basteleien mit Skizzen illustriert waren, die zum Mitmachen animierten. C. L. Stong starb schon 1977 - kein Fehler jetzt auch an ihn zu erinnern.
Die alten Scientific-Hefte von damals hob ich auf - sie waren so zerlesen, daß ich sie mit Tesafilm sichern mußte! Nicht nur die "Amateur-Seiten" waren eine Offenbarung für mich. Ja, und in der Schule hatten wir dann eine Arbeitsgruppe, die den Laser (He-Ne-Gaslaser) nachbauen wollte. Es gab dann Gelegenheit zu einem Besuch im Siemens-Labor, dort fand ich die zugehörigen Artikel-Kopien an die Wand gepinnt ;-)
Später kam ich an das Buch (gekauft, geschenkt, weiß nicht mehr), in dem C.L. Stong eine Menge seiner Artikel aus der Reihe "The Amateur Scientist" gesammelt hatte - leider hab ich's verliehen und weiß nicht mehr wohin :((
Und darin imponierte mir natürlich diese Überschrift: How to Built an Atom Smasher at Home, die einzige an die ich mich vom Buch erinnere.
Es ging dabei um einen Van-de-Graaf-Generator mit tatsächlicher Vakuum-Beschleunigungsstrecke. Fürs Vakuum wurde eine selbstgeblasene (!) Glas-Quecksilberdampfstrahlpumpe (!!) empfohlen, als Vakuumvorpumpe ein umgekehrt betriebener Kühlschrankkompressor (!); als Terminals - Na? - Aluminiumkochtöpfe, poliert.
Ich weiß nicht mehr, welche Spannung das Gerät liefern sollte, aber es gab schüchterne Hinweise zur Strahlenproblematik: So sollte man sich eine Blei-Schürze für die Experimente zulegen ...
Für obige Laserbastelversuche war auch Vakuum nötig, und das versuchten wir zeitweilig in der Schule - dabei zum Vakuummessen ein McLeod-ähnliches Leybold(!)-Glasgerät mit Quecksilber - ächz (Wir haben es natürlich geschafft Quecksilber zu verschütten, hatten aber zumindest vorsorglich versucht mit einer Wanne das Risiko zu begrenzen ...).
Zum Vakuum gehörte auch eine Kühlfalle - mit flüssigem Stickstoff. Der entscheidende Tip kam glaub ich auch aus dem Scientific American: Den Stückstoff bekamen wir vom örtlichen Besamungstechniker, der regelmäßig mit dem Dewargefäß im Kombi übers Land zuckelte ...