Natürlich - der Sudan ist ein Problem.
Die Antwort? Von wem? Die kolonialistisch "erfahrenen" Mächte stehen bereit. Was werden sie anstreben? Wem helfen sie?
Die Gewalteskalation in afrikanischen Regionen wird aus Verteilungskämpfen geschürt, die "Internationale Gemeinschaft" - ein makabrer Euphemismus - ist Bestandteil dieser Verteilungskämpfe. Solange die Reginalmächte davon ausgehen müssen, daß sie von der "Internationalen Gemeinschaft" ausgebootet werden, solange ist es müßig über ein Ende der Gewalt durch externe Intervention zu reden.
Genau das passiert aber ständig - man postuliert internationale Truppen, die einmarschieren.
Solange diese Truppe von den - potentiellen, auch spekulativen - Kriegsgewinnlern gestellt werden, braucht man sich nicht zu wundern über die Ereignisse. Deshalb sind alle Positionen, die hier "unser Militär" in Stellung bringen, schlicht abzulehnen. Ein UN-Mandat ändert daran nur wenig.
Hier noch ein Text von Tobias Pflüger, ein Junge-Welt-Kommentar.
Was sich im Sudan abspielt, hat also sehr wohl etwas mit der militärischen Flankierung der Durchsetzung ökonomischer Interessen zu tun. Um Derartiges zu verhindern, gab es bei der UNO einmal den ungeschriebenen Grundsatz, keine Truppen von Ländern zu entsenden, die ökonomische Interessen in der Region haben, insbesondere nicht von Groß- und Mittelmächten. Dies kann gar nicht oft genug wiederholt werden. Auch im Bundestag.
Problem: Die "Linksfraktion" sieht im Bundestag bei den Debatten nicht gut aus, da es in der Linksfraktion einige Abgeordnete gibt, die nicht mehr gegen den UNMIS-Einsatz stimmen wollen.
Solln sie doch zu den Grünen gehn :(
Noch ne Idee ...
Konkret findet man im Web, daß beispielsweise Paul Schäfer, einer der Fachleute (ohne Unteron) der Linkspartei zum Thema, UNO-Einsätze mit Bundeswehrbeteiligung befürwortet.
Er ist mir als langjähriger Redakteur von "Wissenschaft und Frieden" ein Begriff. Ich bin ziemlich konsterniert, daß so jemand sich derart auf die Schiene des Establishments begibt. Ich versuche mich manchmal hineinzudenken, um politisch damit umgehen zu können, sieht dann nicht so gut aus.
Für mich ist wichtig, daß eine Friedensinitiative sich nicht auf Parteipolitik einengen läßt. Andererseits stehen die anderen Parteien faktisch eh nicht als Ansprechpartner zur Verfügung (da ist das Thema bis auf EinzelkämpferInnen gelaufen), so daß wenn überhaupt, Leute der Linksfraktion dazu da wären, das Thema im Bundestag vernünftig zu vertreten. Amateure wie ich haben zwar den Stoff, aber als Berufstätige nicht die Kapazität/Zeit, um den Politprofis hier energisch "zur Seite zu treten".
Gibt es die Möglichkeit, sowas trotzdem, dann als "kollektives Projekt" zu realisieren, um den "weichgespülten" der Linksfraktion mit einer Art öffentlichem Brief etwas auf die Füße zu steigen, und nicht noch mehr Militarisierung zusehen zu müssen?
Das sollte keine "Verpflichtung auf die Linkspartei" werden, im Gegenteil, sollte aber sehr konkret auf Argumente eingehen die in der Dabatte auftauchen ...
(Jan 07) Nachträgliche Ergänzung: Wie dieser Reisebericht (Norman Paech und Paul Schäfer) zeigt ist die Betrachtung inzwischen differenzierter (ich brauch auch noch Zeit für Nacharbeit, wie es z. B. hier Tim Steinberg tut).
wackelige Linke
Immer wieder kommt die Denke zum Vorschein, mit Militärinterventionen "helfen" zu wollen. Oft genug von leuten, die nicht die leiseste Ahnung haben, wie sie denen in den Arm fallen können, die Kriegskonflikte in aller Ruhe im Hintergrund schüren.