Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Archive - Nov 5, 2005

Samstag, 5.11.2005    

Nicaragua!

Ingeborg Weber im Freitag über einen "Jubiläumsbesuch" der Bert-Brecht-Brigadisten (Link tot) bewegt mich beim Lesen doch stark. Die BrigadistInnen von einst besuchen 20 Jahre später die alten Orte.

Die Aktiven vom Münchner "Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit" waren in all den Jahren immer mobilisierende Informanten über die Entwicklungen in Lateinamerika. Die Veranstaltungen mit Besuchern aus der Region "Rio San Juan" waren aufregende Höhepunkte für mich.

Ich war nie selbst versucht solche Reisen mit zu unternehmen, war aber immer vom politschen Stellenwert überzeugt. Die Informationsarbeit vom "Ökbüro" hier hat das im Lauf der Zeit eher verstärkt (z.B. auch zu erkennen am Stellenwert den die Zapatisten für die heutige globalisierungskritische Diskussion bekamen). Gleichzeitig wurde Nicaragua zu einem "Lehrstück Realität", weil sich die Entwicklung eben nicht nach dem Wunschdenken von Brigadisten richten konnte ;-) die Münchner Internationalisten mußten sich vor Ort in Lateinamerika schon mal neue Partnerorganisationen suchen. Bei der BIFA haben wir uns auch extra mit Nicaragua befaßt - gerade 1 Jahr her.

Langer Rede kurzer Sinn: der Freitag-Artikel ist weg - ?lesenswert?.

Nachbarschaftsladen für Mac

Direkt in der Nachbarschaft hat auf einmal ein Apple/Mac-Laden aufgemacht. Trotz dieser Versuchung ;-) - meine 2 Apples sollen noch eine Zeit Dienst tun, und mein nicht-mehr-ganz-junger iPod wird erst recht nicht so schnell upgedated, seit Apple dem Firewire untreu wurde ...

Der "neue" Laden fängt mit einem quasi-Apple-Museum im Schaufenster an, eine ganze Reihe Knubbelmacs und ein Bose-Getüm ,-) (eine so abscheuliche Design-Sünde, daß es tatsächlich schon wieder ausstellungsreif sein könnte). Es würde direkt reizen, mein Atari-Museum daneben zu stellen ;-)

In den Kommentaren von IT&WMac Essentials (Link tot) wurde jüngst die deutsche Apple-Laden-Szene problematisiert, mal sehn ob sich die Nachbarschaft hier besser schlägt. Ist kein neuer Betrieb, war nur ein Umzug-in-München.

.....

Nachtrag: Auch die Webseite ist "museal", milde ausgedrückt. Bei mir erscheint eine leere Seite, der Source den ich anguckte war einfach erschreckend: eine idiotisches Mischmasch von Browserweichen um dann eine Powerpointpräsentation (so der title-Tag!?) aufzurufen. Meine Erwartung an die Kompetenz des Ladens geht gegen Null:

Eugen Roth an anderer Stelle: "Und jäh wie Simpson seine Kraft verliert der Mensch die Kennerschaft".

:(

Nachtrag 2: es gibt wohl mindestens 1 eneu Webseite, obiges ist wohl überholt.

Auf gut Glück!

bei Google "Franz Iberl" und dann Obiges anklicken scheint jetzt regelmäßig zu funktionieren :)

Biometryman, künstlerischer Prozess

Das Bild reizte mich, also steht es (verkleinert) hier, größer eben - nicht mehr! - bei der Quelle.

Mit der Suchmaschine drübergestolpert bei wer-seinen-pass-verliert.de (Link weg)

Keine Software für Angriffskriege

Ich schrieb schon, daß ich den FIFF-Kongress gerne besuchen will.

Zwar interessiert mich das Fachthema perversespervasive Computing auch stark, aber der "juristische Meilenstein" den Florian Pfaff mit seiner Verweigerung erreichte zieht mich momentan noch stärker an, dazu bin ich jetzt angemeldet. Für mehr wird mir die Zeit kaum reichen :(

Warlords

Für die gewaltbereiten Clans in den von den Folgen des Kolonialismus ruinierten Gebieten gibt es den Begriff der "Warlords".

Die militarisierte Außenpolitik auch Deutschlands erscheint mir grob gesagt so, daß sich die NATO-Staaten bei ihren Auslandseinsätzen schlicht als "weitere Warlords" verhalten, mit dem - wesentlichen - Unterschied, daß sie den Machtapparat der NATO hinter sich haben.

Rüstungswirtschaft immer frecher

German Foreign Policy meldet: Am 8. November wird der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin den ersten "Technologiepreis der wehrtechnischen Industrie" vergeben. Die Preisverleihung gilt als Teil einer Offensive der deutschen Rüstungskonzerne und Militärs, die die wissenschaftlichen Einrichtungen noch stärker in den Dienst einer an militärischen Erfordernissen ausgerichteten Forschung stellen wollen. Die Stifter des Militärtechnologiepreises setzen auf einen "Gesinnungswandel", der die Wehrforschung als selbstverständlichen Teil der Wissenschaft etabliert.

Der "Gesinnungswandel" hat in breiten Kreisen in der Tat statt gefunden. Nach den Verwüstungen, die Rot-Grün in den Köpfen angerichtet hat, ist eine solide argumentative Aufbauarbeit nötig um hier gegenzuhalten.

Übrigens, es ist nicht die Industrie allein die sich hier noch weiter militarisiert - in der deutschen Forschung wird auch entsprechend gedreht: Daran arbeitet als wichtigste Einrichtung staatlich geförderter Militärforschung in Deutschland die Fraunhofer-Gesellschaft, die fünf ihrer Institute vor drei Jahren zum "Verbund für Verteidigungs- und Sicherheitsforschung" zusammengeschlossen hat. Dessen Vorsitzender Klaus Thoma, Mitglied der Jury des BDI-Militärpreises, zeigt sich optimistisch, dass die Wehrforschung bald breite Akzeptanz im Wissenschaftsbetrieb erfahren werde. Als Erfolg wertet Thoma eine wachsende Zahl von Anfragen aus Hochschulen und von Konferenzen über Sicherheitsfragen wie jüngst "BioSecurity" in Stuttgart und nun "NanoSecurity" in Halle. Der Militärforscher erkennt darin ein Zeichen für einen "Gesinnungswandel".

Eine Rolle spielt auch der eskalierende Drittmittelfinanzdruck - öffentliche Finanzierung der Forschung ist immer schwerer, und beim Rüstungsthema kann die Industrie sehr viel länger die Ausgaben auf den Staat abwälzen.

Kritiker [...] erinnern an die Verwicklung der Vorgängerorganisation der Max-Planck-Gesellschaft, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, in die Rüstungsforschung vor und während der beiden Weltkriege.

Ich erinner mich noch gut, daß die Fraunhofergesellschaft mal begonnen hatte, "Militärinstitute" zu zivilisieren - so um 1990 herum. Da ging der Militäranteil nicht gleich ganz weg, aber der "Zugriff des (sog.) "Verteidigers" auf das Institut wurde gelockert (sehr vereinfacht ausgedrückt).

Inzwischen gibt sich die Fraunhofergesellschaft leider für ein Rollback her :-( aber das ist wohl auch einer der einschlägigen rot-grünen Erfolge.

An German-Foreign-Policy geht mein Dank für die Aufklärungsarbeit.

Samstag, 5.11.2005    

Konzernbeflaggung

und dabei Flagge zeigenAktivisten stiegen einem Konzern aufs Dach, und verteilten dazu Flugblätter gegen die einschlägig bekannten Atomgeschäftemacher EnBW, E.ON, RWE, Vattenfall. Das Ganze wurde nett gefilmt, gibts(Link verschwunden,? - sorry) als Video .. (MPEG 35,4 Mb). via natürlich Indymedia