Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Archive - Okt 15, 2006

Sonntag, 15.10.2006    

Sudan - Erg.

Natürlich - der Sudan ist ein Problem.

Die Antwort? Von wem? Die kolonialistisch "erfahrenen" Mächte stehen bereit. Was werden sie anstreben? Wem helfen sie?

Die Gewalteskalation in afrikanischen Regionen wird aus Verteilungskämpfen geschürt, die "Internationale Gemeinschaft" - ein makabrer Euphemismus - ist Bestandteil dieser Verteilungskämpfe. Solange die Reginalmächte davon ausgehen müssen, daß sie von der "Internationalen Gemeinschaft" ausgebootet werden, solange ist es müßig über ein Ende der Gewalt durch externe Intervention zu reden.

Genau das passiert aber ständig - man postuliert internationale Truppen, die einmarschieren.

Solange diese Truppe von den - potentiellen, auch spekulativen - Kriegsgewinnlern gestellt werden, braucht man sich nicht zu wundern über die Ereignisse. Deshalb sind alle Positionen, die hier "unser Militär" in Stellung bringen, schlicht abzulehnen. Ein UN-Mandat ändert daran nur wenig.

Hier noch ein Text von Tobias Pflüger, ein Junge-Welt-Kommentar.

Was sich im Sudan abspielt, hat also sehr wohl etwas mit der militärischen Flankierung der Durchsetzung ökonomischer Interessen zu tun. Um Derartiges zu verhindern, gab es bei der UNO einmal den ungeschriebenen Grundsatz, keine Truppen von Ländern zu entsenden, die ökonomische Interessen in der Region haben, insbesondere nicht von Groß- und Mittelmächten. Dies kann gar nicht oft genug wiederholt werden. Auch im Bundestag.

Problem: Die "Linksfraktion" sieht im Bundestag bei den Debatten nicht gut aus, da es in der Linksfraktion einige Abgeordnete gibt, die nicht mehr gegen den ­UNMIS-Einsatz stimmen wollen.

Solln sie doch zu den Grünen gehn :(

Noch ne Idee ...

Heinrich Heine

http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heine

Den Beitrag zufällig entdeckt und mit wachsender Faszination gelesen!

Wikipedia rocks :)

nein, nicht ganz zufällig: via dem hier ;-)

Gut gemeint ...

Gut gemeint hat es das Nobelkomitee sicher mit dem Friedensnobelpreis. Ich denke auch, daß der Erfinder und die Partner der Microkreditidee wirklich Problemlösungen im Auge haben.

Stutzig macht mich allerdings doch ein bischen, wer alles in Beifall ausbricht bei diesem Preis - fast alle loben, kaum jemand fühlt sich wirklich betroffen.

Ich unterstelle, daß die Idee von Mohammed Junus wirklich Menschen "vor Ort" hilft, ohne daß ich mich mit Einzelheiten vertraut machte. Ebenso klar ist mir aber, daß er weder den Ursachen der Armut, der Ungleichheit und der kriegerischen Konflikte nahe kommt, noch daß dies die weltweiten Kriegsgewinnler in ihrem Geschäft beeinträchtigt.

Mit kapitalistische Marktlücken als Friedensmaßnahme (Link weg) schreibt MPunkt nun einiges zum Nachdenken auf.
... dass sie das kapitalistische Geschäft, was selbst in und mit solchen Elendsregionen noch geht, stören. Deswegen soll ihre Armut bekämpft werden. Selbstverständlich nicht durch die Beseitigung von deren Ursachen, schließlich soll die Geschäftemacherei ja geschützt und nicht abgeschafft werden. Insofern kann man durchaus sagen, dass “die Nobelpreis-Jury wieder einmal ihr Gespür für politische Trends bewiesen” hat ...

...
Die Zahlungsmoral der Ärmsten ist gut - deutlich besser als die der Mittelschichtskunden der traditionellen Banken.

...
Deshalb steigen zunehmend auch kommerzielle Banken und westliche Investoren in das Banking mit den Armen ein. Was einst als entwicklungspolitische Bewegung gestartet ist, stellt sich heute als globales Geschäft dar.

Aha.

Ich folge zu ascetonym: ... Eine neue Sorte effektiverer Elendsverwaltung müsse also her, damit die Armen nicht auf dumme Gedanken kommen. ...

Der Bahnvorstand - sein Geld wert?

Nach einem Beitrag des Spiegel und entsprechend dem Geschäftsbericht der Bahn sind die Gehälter des Bahnvorstands in 6 Jahren, von 1999 bis 2005 von 3,7 Millionen Euro auf 14,7 Millionen angewachsen. - Zumindest dies eine stolze Bilanz von Bahn-Chef Mehdorn. (aus der Mailingliste "Bahn für alle").

Klar - vom Bahnvorstand wird niemand gegen den Börsengang sein, sie würden ja diese Gehaltssteigerung aufs Spiel setzen. Deswegen darf man sie noch lange nicht korrupt nennen ;-)

Die aktuellen Fahrpreiserhöhungen sind so natürlich viel einleuchtender - oder?