Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Archive - Jun 16, 2006 - Artikel

Freitag, 16.6.2006    

Lobbymaschine Bertelsmann, Erg.

Die Lobbymaschine Bertelsmann hab ich hier öfter im Visier. Im Freitag schreibt jetzt Rudolph Bauer dazu:

... Dass die größte und reichste deutsche Unternehmensstiftung auch im Bereich der Kommunalpolitik ihre Fäden spinnt, sich "politikberatend" engagiert und großen Einfluss auf Entscheidungsprozesse ausübt, wird kaum wahrgenommen. ...

Also - sie sind überall dabei. Eine Krake erwürgt die Demokratie, sorry für das platte Bild, aber so schlimm kommts mir vor.

Die Militärpolitik schreiben sie auch mit, nur so zur Erinnerung.

... Es entsteht die demokratieschädliche Einheitsmeinung der neoliberalen Glaubenslehre, dass die Löhne zu hoch, die Sozialleistungen zu üppig und das Investitionsklima allzu unternehmerfeindlich seien. Infolge ihrer Vernetzungen ist die Stiftung in der Lage, weit in die Medienlandschaft hinein reichende Kontakte herzustellen und für ihre Belange zu nutzen. Ihre Medienpräsenz macht sie umgekehrt auch begehrenswert für das Führungspersonal in Politik und Wirtschaft. Wer in der Mediengesellschaft öffentliche Aufmerksamkeit sucht, erlangt sie nicht zuletzt durch seine Kooperationsbereitschaft gegenüber dem Unternehmen Bertelsmann.

Ergänzung: Jetzt sehe ich, daß der Artikel von Rudolph Bauer auch im aktuellen Blätter-heft steht - also nicht nur für Netizens ... gut.

Die Blätter-Webpräsenz stellt nur einzelne Artikel online offen. Witzig dann wie in diesm Fall, wenn der Artikel eigentlich längst online steht, man dies aber auf der Blätter-Site nicht erfährt ... (ich hab jetzt nicht genau geprüft, ob der Artikel wirklich exakt identisch ist, egal).

Justizministerin auf Seiten des Nazikriegs

Es war, ist und bleibt ein Verbrechen, Nazi-Deutschlands Angriffs-, Eroberungs- und Vernichtungskrieg verraten zu haben. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) bekräftigte diese Rechtslage

Eckart Spoo berichtet in Ossietzky, via Linksnet

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Vor vier Jahren hatte der Bundestag die Unrechtsurteile der Wehrmachtsjustiz aufgehoben – außer denen, die wegen »Kriegsverrats« verhängt worden waren. Begründet wurde diese Ausnahme mit dem eigenartigen Argument, daß durch Kriegsverrat deutsche Soldaten ihr Leben hätten verlieren können – die Ministerin sprach von »nicht ausschließbarer Lebensgefährdung« als möglicher Folge von Kriegsverrat.
 
Wahr ist das Gegenteil: Millionen Zivilisten, KZ-Häftlinge und auch Soldaten hätten nicht mehr zu sterben brauchen, wenn mehr Wehrmachtsangehörige den schändlichen, ganz und gar verbrecherischen Krieg verraten hätten. Nur solange sie die Fronten verteidigten, konnte hinter den Fronten in den Konzentrationslagern gemordet werden. Und ihre Treue zur Führung bewirkte auch, daß mehr und mehr deutsche Städte bombardiert wurden.

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sprachlich brillante Demütigung

Wer dagegen einer analytisch klaren und sprachlich brillanten Demütigung des ökonomischen Zeitgeistes beiwohnen möchte, ...

Via Nachdenkseiten eine Buchempfehlung (Link weg!).

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ok, dies: Heiner Flassbeck, "50 einfache Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten"

Österreichisches Sozialforum

Auch die Österreicher haben ein Landes-Sozialforum: www.socialforum.at

Graz kenne ich nur als Besucher. ich finde das ist ein sehr guter Platz für so eine Veranstaltung. Läuft gerade an diesem verlängertem Wochenende - von München beifällige Grüße nach Graz!