Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)
Montag, 23.1.2006    

Chancengerechtigkeit und Studiengebühren

via Nachdenkseiten: Prof. Michael Hartmann (Darmstadt) in der Berliner Zeitung zu Studiengebühren - das Beispiel USA: "Die untere Hälfte der Bevölkerung schickt ihre Kinder zu fast 90 Prozent auf Hochschulen, die in Deutschland niemand zu dieser Kategorie zählen würde, ... Auf die teuren Privatuniversitäten schaffen es dagegen gerade einmal drei Prozent der Studienanfänger aus den armen Schichten. Vom Nachwuchs aus reichen Familien geht dagegen jeder fünfte dorthin. An den ca. 150 Hochschulen, die den deutschen Universitäten vergleichbar sind, stammen weniger als zehn Prozent aus der unteren Hälfte der Bevölkerung, 74 Prozent aber aus dem oberen Viertel. Die Rekrutierung ist damit sozial erheblich selektiver als an den deutschen Universitäten, ..."

... wobei es hierzulande schon mal besser war!

Blumenstrauss

Musste sein ;-)

Sonntag, 22.1.2006    

Theologie, passend definiert

"Weil einer der die Spielewelt erfunden hat der bestimmt auch die Spielregeln!"

schöner Satz aus den Heise-Kommentaren, wohl eher zufällig anläßlich von Uri Avneris - wie immer treffenden - Klarstellung "Mit Freunden wie diesen ..." (Telepolis)

Samstag, 21.1.2006    

me too ;-)

"Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?"

doch, ich kann nicht widerstehen - der schöne Satz muß auch hier hinein; eigentlich nicht mehr nötig, steht ja überall ... trotzdem hier der Link

Neoliberale Gesundheitspolitik

Marcus Hammerschmitt sucht sich für Telepolis wirklich "Rosinen" raus, jetzt behandelt er die aktuelle Gesundheitsversorgung und deren Abrechnungs-Abgründe auf eine Weise, die mir einerseits einleuchtet und andererseits wieder einmal meinen Zorn auf bestimmte Teile des Establishments nährt. Er stellt richtig fest, daß "eine Entwicklung von enormer Tragweite der öffentlichen Aufmerksamkeit entzogen" wird. Er hält immerhin dagegen - also mittun und die Infos weitergeben!

Jetzt fehlt mir allerdings noch ein Text, der was Vernünftiges zur Gegenwehr gegenüber den staatichen Reform-Amokläufen bringt.

Donnerstag, 19.1.2006    

Der längere Atem

Oskar NeumannHeute abend im Maxim ist wieder einmal dieser Film von Christoph Boekel und Beate Rose zu sehen (18:30h Landshuter Allee 33). Ungewöhnlich in der Form (denke ich) und doch genau so richtig: Oskar Neumann erzählt zur Geschichte der "Nachkriegs-Friedensbewegung" (die sich damals kaum so nannte).
Makaber und bewegend: Er saß zuerst bei den Nazis im Gefängnis - und dann "unter Adenauer" wieder, und zwar wegen des Kampfes gegen die Wiederbewaffnung. Vor knapp einem Jahr zeigte auch Club Voltaire in München den Film - dort gab es mehr Erläuterungen (und ich fand dort das Foto).
Oskar spielte auch eine wichtige Rolle in der BIFA. So sprach er 1982 beim "Wiederanfang" des Ostermarsches (der seitdem kontinuierlich in München zu Ostern stattfindet). Auch Niemöller, der im Film vorkommt, sprach auf den ersten Maikundgebungen der BIFA in den späten Siebzigern.
Ich selber habe - lange vor Entstehung des Films - manche Veranstaltung mit Oskar erlebt, wo er genau das und genau so erzählte, wie es im Film stattindet; heute kann ich es kaum auseinander halten, was ich aus dem Film weiß oder von Oskar direkt.
Übrigens: der Film entstand als Arbeit an der Münchner Filmhochschule - Titel "Der lange Atem" - die damit automatisch das Copyright hatte. Nur - die Filmemacher bekamen keine Aufführungsrechte! Sie drehten den Film nochmal, mit unabhängiger Finanzierung (also schwierig) und modifiziertem Titel: "Der längere Atem". Der Anspruch "langer Atem" ist übrigens damals wie heute ein "typischer Anspruch" der Friedensbewegung (wenn auch eher unfreiwillig).
Die heutige Vorführung findet im Rahmen der Mobilisierung der Gegenaktionen zur NATO-Sicherheitskonferenz statt, Gruppe fortsetzung folgt.

Mittwoch, 18.1.2006    

Hansi Söllner spielt zur Kundgebung ...

am Freitag. 3.2. am Marienplatz
Die NATO-Sicherheitskonferenz eröffnet im Bayerischen Hof am Freitag, 3.2.2006 im München.
Zur Begrüßung ;-) gibt es an dem Abend (17h) eine Kundgebung auf dem Marienplatz - mit Hans Söllner. Noch vor der "großen" Demonstration am Samstag (Lenbachplatz zum Marienplatz) mit vielen Beiträgen wird am Freitag auch schon viel geboten: Hansi macht Musik, es spricht Tobias Pflüger - und ein paar junge DemonstrantInnen, dies selber schon mal von der Polizei gepiesackt wurden ..

Hört rein wenn ihr mögt: Babylon (realmedia 880k)

Dienstag, 17.1.2006    

neiiin!

da wundre ich mich: Ich lese ein Blog, da sind gleich 4118 Kommentare/Trackbacks angezeigt, weiter 2889 Kommentare/Trackbacks angezeigt, dann "nur" 1019 ...?

der/die lassen die Kommentare offen und löschen nicht - das gibt ein Archiv sämtlicher Spamwellen des letzten Jahres und mehr - ächz ...

nein, da kein Link hin!

(ja, Spammen lohnt sich, leider).

Warmlaufen gegen die NATO-"Sicherheits"konferenz II

Wie der münchenblogger auf die Süddeutsche reagierte war schon merkwürdig, drum hier noch ein etwas verspäteter Nachschlag dazu. minga.de (gibs nicht mehr :() hat den Süddeutsche-Artikel auch kurz erwähnt ..

Was die Süddeutsche geflissentlich ausließ: Die Berichterstattung ging nämlich auf die Pressekonferenz des Aktionsbündnisses zurück. Teltschik - der NATO-Konferenzveranstalter, hat im November "seine" bereits angesetzte Pressekonferenz wieder abgesagt - erst letzte Woche kam raus, daß sie nun an diesem Montag stattfindet. Das ist natürlich auch ein Punkt für die "verzögerte öffentliche Aufmerksamkeit", so waren diesmal die "Gegener zuerst dran". Die Süddeutsche hat sich dann (natürlich?) vor allem ausführlich bei der Polizei einstimmen lassen. Immerhin, man muß fast dankbar sein daß die Gegenaktionen erwähnt werden ;-)

Warum spricht der muenchenblogger von "Gerede"? Es gibt genug Berichte von "externen" Beobachtern (*), die entsetzt sind, wie die Polizei das Demonstrationsrecht durch den "Wanderkessel" mit Füssen tritt. Die Polizei hat für Stress gesorgt, sozusagen um ihr untragbares Auftreten selbstbezüglich zu rechtfertigen, als selffulfilling prophecy.

Leider ist zu befürchten, daß das Herunterspielen der Teilnehmererwartung im Vorfeld nicht zu einem akzeptableren Umgang mit den Veranstaltungen selbst führt - in keinem Fall der Vorjahre gab es in München wirklich Anlässe zu derartigen Schikanen. In mehreren Gerichtsprozessen wurden die willkürlichen "Ingewahrsamnahmen" der Polizei verurteilt, ich bin gespannt ob ds zur "Besserung" führt. (Übrigens: die erwähnte Erwartung von mehreren tausend Teilnehmern ist doch in Ordnung, da braucht doch niemand von "nur" zu schreiben).

Den Vogel schoss vor Jahren Teltschik ab, als er von der "Entglasung der Altstadt" sprach, als ob das von den Konferenzkritikern käme. Das war eine frei erfundene Lüge, und es gab so Trottel, die dann meinten die Demonstranten wären dann selber schuld ...

Sache ist jedenfalls: Die Bundesregierung hat - ganz unabhängig von den BND-Figuren - den Krieg gegen den Irak massiv unterstützt - siehe z. B. Urteil zur Verweigerung von Florian Pfaff. Es gab - das war natürlich auch Erfolg der öffentlichen Mobilisierung - einmal (!) eine Gegenstimme im Sicherheitsrat und deutsche Soldaten (fast) überall, nur nicht unmittelbar im irakischen Kampfgebiet ...

Die weltweiten Einsätze von NATO- oder G8-Militärs sind vor allem im Rahmen eines modernen Kolonialismus zu verstehen. Es ist nur zu notwendig, diesen Figuren in den Arm zu fallen, jede Verharmlosung bedeutet Kumpanei mit Kriegsverbrechern.

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to be continued.

(*) hier zu Mittenwald, ein Text zu München, an den ich mich erinnere, ist anscheinend nicht online

Dienstag, 17.1.2006    

war minus the shooting

Genosse Tabu bemüht Orwell zum Them Sport - tatsächlich, das könnte aktuell sein :( vor allem wo (fast) alle das Gegenteil behaupten.

Was ist ‘böse’ Software?

Wer Software mit speziellen Funktionen installiert, ohne die ausdrückliche Zustimmung desjenigen einzuholen, der für ein System verantwortlich ist, hat sich auf die Seite der Bösen geschlagen.

zitiert Alp Uçkan den Kommentar bei Heise Security

nachträgliche Ehrlichkeit

Logo?John Pilger im ZNET: "Die Revolution der Nachrichten hat begonnen".

Möglicherweise etwas optimistisch aber ich versuche hier meinen Beitrag zu leisten ;-)

Textschnipsel:
... In den USA haben mehrere etablierte Radiojournalisten zugegeben, dass die Invasion vielleicht nicht stattgefunden hätte, wenn sie die Lügen, die über die Massenvernichtungswaffen im Irak verbreitet wurden, beim Namen genannt und enttarnt hätten, anstatt sie zu verstärken und zu rechtfertigen.
 
Eine solche Ehrlichkeit ist diesseits des Atlantiks noch nicht zu finden. ...

... haben ... zugegeben ...? und jetzt? machen sie es anders??

"Diesseits .." meint bei Pilger übrigens meist Großbritannien.

(via Hinter den Schlagzeilen) ... die sich bütte doch mal 'nen RSS-Feed leisten sollten :(
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Ich erwähnte bereits, von John Pilger lese ich das Buch "Verdeckte Ziele". Hochinteressant und wichtig, harte Kost vor allem über Medienmanipulation und mafiösen Machtstrukturen ... mehr ein ander Mal.

Montag, 16.1.2006    

KANN DENN FOLTER SÜNDE SEIN?

KANN DENN FOLTER SÜNDE SEIN?
 
Minister Wolfgang Schäuble,
Ein guter Demokrat
Und echtes Friedens-Täuble,
Rät uns zur guten Tat:
 
Kann denn Folter Sünde sein,
Im Kreuzzug gegen Terror?
Nur so gesteht der Dschihadist,
Da gibt es keinen Error.
 
Ein wenig Daumen-Schräuble,
Ein Schlägle mit dem Stock
Auf das Kapuzenhäuble
Und ein Elektroschock.
 
Dazu vielleicht ein Lager
Zwecks Konzentration.
Sonst schimpft er uns Versager,
Der Bush in Washington.

Der (gute, alte) Gerhard Seyfried schmücht damit seine Webseite. (via "Das Folterminischterle." und Bröckers )

Sonntag, 15.1.2006    

Walden Bello bis Galtung - IPPNW-Kongress

Mit dem Vortrag von Walden Bello begann der IPPNW-Kongress in Frankfurt, fast ein Paukenschlag find ich sozusagen.

Für die Fahrt hierher mußte ich um 4 Uhr morgens aufstehen und bin entsprechend geschafft. Auch wenn es noch so interessant war heute - mal sehen ob ich später noch zum Berichten komme. Die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Samstag, 14.1.2006    

Was darf die Debatte?

Laut Netzzeitung meint Außenminister Steinmeier zum BND im Irak, die Debatte darüber dürfe in dieser Form nicht weiter geführt werden.

Richtig: Die Beschränkung auf den einen Punkt ist zu eng. Das Thema Folter sollte man gleich mitbehandeln bei der Abrechnung mit dem Personal der alten und neuen Regierung.

Ich habe den Eindruck, es zeichnet sich eine gewisse Orientierung ab, mit welchen Kriterien Personal aus der alten Regierung übernommen wurde.

Die Grünen zappeln derweil herum, ob sie einen Untersuchungsausschuss mit tragen: Wer glaubt denn, dass sie - bei all diesen Themen - soo ahnungslos in der alten Regierung waren?

Samstag: Gedenktag gegen die Neofaschisten

selbst bin ich morgen weiter weg auf Achse, trotzdem gehört das hierher:
gegen gegen Aufmarsch der neonazistischen "Autonomen Nationalisten" gibt es diesen Samstag zwei Gegenkundgebungen (Link weg):

  • ab 11:30 Gedenkkundgebung in der Zenettistraße, (VA Antifa-Gruppen).
    Erinnert wird an den Überfall mehrerer Neonazis auf den Griechen Artemios T. vor genau 5 Jahren. Artemios T. überlebte den Angriff schwerverletzt nur, weil ihm einige Passanten zu Hilfe kamen
  • 14:00 Sendlinger Tor Platz Protestkundgebung gegen den Neonaziaufmarsch (u.a. Ver.di, VVN/BdA)

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

Reggae im Bild

7 Januar Muffathalle München; Reggae-Musiker machen Benefiz für das EineWeltHaus - Beifall.
Und - es gibt tolle Bilder - und gleich so viele. Aufmerksam wurde ich durch Andreas' Fotos, der auch für's EineWeltHaus fotografierte.

  • Andreas Bock
  • Dietmar Lipkovitch (Gib-mir-Musik) (mit Musik-Links unten!)
  • tatortfotos.de/2/view_album.php?set_albumName=muffat70106 - Link weg

Mir hat der Abend wieder toll gefallen (die Bilder machen dss sicher verständlich :) - übrigens, wie letztes Jahr fährt der Reggaewagen bei der Demo gegen die NATO-"Sicherheits"konferenz am 4.2. mit, und von der Bühne haben das die Jungs auch angesagt - find ich gut :)

Mittwoch, 11.1.2006    

Santa works for Bush

"He sees when you're sleeping,
He knows when you're awake ..
... "

"DAD?
DOES SANTA WORK FOR PRESIDENT BUSH?"

see Joy of Tech

Dienstag, 10.1.2006    

Warmlaufen gegen die NATO-"Sicherheits"konferenz

Aktionsbündnis ...ok - im übertragenen Sinne halt. Münchenblogger liest Süddeutsche und im Gegensatz zu denen bemüht er sich um Links - das Plakat fand er hier bei mir.

... huch ich muß wech und der Link ist draußen - egal, ich mach später weiter ;-)

richtige Infos zum Thema gibts übrigens dort.

Sonntag, 8.1.2006    

Fahrrad im Winter

Am Klausner Platz gibts Bilder vom Radwege-"Winterzustand" - und einen Link zur Presse.

Eigentlich hatte ich auch ein Foto machen wollen (ich denke der "fotogene Zustand" war vorübergehend, ich kann es also wohl nicht nachtragen). Da war vom Schneeplug der Radweg so "zugeschoben", daß es klar war auf der Fahrbahn zu fahren. Ich habs hier auch oft mit Nebenstraßen zu tun, die - im Gegensatz zu Radwegen - meistens gar nicht extra geräumt werden.

Ich bin im übrigen der Meinung daß es auch gar nicht leistbar ist alle Radwege "sauber zu pflegen". Wichtiger ist mir daß die Fahrräder im normalen Verkehrsfluß auf der Fahrbahn ihren regulären Platz finden - das ist nämlich am sichersten.

Lächerlich ist natürlich der Satz im Zeitungsartikel "dass Radler auch mal aufs Rad verzichten sollten". Das entscheidet jeder für sich - inklusive Risiko bei Glatteis, gegen das niemand gefeit ist. Da bleibt nur angepasste Fahrweise. Also: * Radweg wenn irgend möglich "rechts liegen lassen", und * angepasste Fahrweise bei Glätte. Bei unangenehmer Nässe weiche ich auch im Sommer je nach Strecke und Laune auf Taxi und/oder U-Bahn aus, Kälte und Eis für sich allein sind noch kein Grund.

Trotzdem kann man stürzen. Ist mir auch - selten - passiert, und diese Stürze, allesamt ohne Autos in der Nähe, taten mir nicht mehr als bei vereinzelten Stürzen im Sommer (ja, auch das sind dann eigene Fahrfehler).

Schlimm natürlich, daß in Berlin ein Radfahrer bei einem Glätte-Sturz ums Leben kam - aber mit allen Verkehrsmitteln gibt es Unfälle.

Noch was: auf news:de.rec.fahrrad gibts gerade einen Riesen-Thread zu "Wegrutschendes Vorderrad, Sturzstrategien?"

Möbelhaus nach Gutsherrenart

ich brauch auch neue Möbelteile und guck mich um, und muss daran denken:

Schlagzeilen machte der "Aufkäufer" des Karstadt-Möbelhauses auf der Theresienwiese, die österreichische Firma Lutz, die nach dem Aufkauf per Erpressung die Tarifbedingungen kaputt machen wollen. Jetzt sehe ich, daß dies nicht nur ein Münchner Problem ist, die Brüder machen das bundesweit so:
* (Link weg) bei Lutz in Karlsruhe
* und in Haßfurt

Der Möbelmarkt der letzten Jahre ist offensichtlich durch einen Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet - kein Wunder wenn die Politik Arbeitnehmereinkommen drücken hilft!

Ich glaube, die Lutz-Brüder müsste man mit einer "Lidl-Kampagne" eindecken ;-)

Übrigens: Die Art, wie Lutz auf der Theresienhöhe "einkaufte", erinnert mich an Strabag bei Walter Bau: die haben gleich einen Konkurs zur Entsorgung der Arbeitnehmerrechte hingelegt. Lutz hat damit immer bequem drohen können.

Samstag, 7.1.2006    

Mr. Horst Köhler, Managing Director

Der Präsident steht unter Beobachtung: German Foreign Policy kennt sich aus in seinen Afrika-Beziehungen. Kolonialismus eben.

Das vom nationalen Planungsminister und vom Präsidenten der Nationalbank verfasste Memorandum ("Mr. Horst Köhler, Managing Director, International Monetary Fund, Washington, D.C. 20431") offenbart den Verlust afrikanischer Souveränitätsrechte zugunsten detaillierter Finanzkontrollen der früheren Kolonialstaaten und ihres Aufsichtspersonals. Wirtschaftswissenschaftler schreiben der von Köhler forcierten Entwicklung in Mosambik desaströse Folgen zu. "Mosambik war nie zuvor so abhängig von einem einzelnen Produkt", urteilte Professor Carlos Nuno Castel-Branco von der Fakultät für Wirtschaft der Eduardo Mondlane-Universität in Maputo im Jahr 2003; die Konsequenzen der Konzentration auf Aluminium seien "eine hohe Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und staatliche Zuschusspolitik", warnte Dr. John Cameron, Assistenzprofessor für Wirtschaftswissenschaften an der britischen University of East Anglia.[4] Tatsächlich gehört Mosambik bis heute zu den ärmsten Ländern der Welt, während deutsche Unternehmen nach wie vor von den billigen Aluminiumpreisen umfassend profitieren.

Ich sage schon länger, die "Schwäche von Köhler" für Afrika bedeutet nix Gutes.

Ganzer Text.

Kommentare und Spam-Filter-Probleme

Die Kommentare und Trackbacks sind hier noch immer "offen" ohne Registrierung, allerdings ist der Spamfilter inzwischen ziemlich eng. Wenn ein Kommentar/Trackback nicht erscheint, bitte parallel eine Erinnerungsmail schicken (E-Mail s. unten). Ich bin - unfreiwillig - inzwischen auch zu pauschelem Löschen übergegangen, so daß es durchaus passieren kann, daß Kommentare verschwinden ohne daß ich sie gesehen habe.

Dies soll natürlich nicht so bleiben: Ich hoffe bei der nächsten Drupalversion (-> 4.7, sicher noch mehrere Wochen) meine Filter neu aufzusetzen, bis dahin bitte - siehe oben.

Übrigens, momentan werden hier Trackbacks und Kommentare gleichermaßen als Kommentare angegeben, das soll sich dann auch bessern und transparenter werden.

Freitag, 6.1.2006    

Unsere Träume sind zu gross fuer Wahlurnen

Unsere Träume sind zu gross fuer Wahlurnen - dieser Spruch aus der Bewegung gegen Hartz IV ziert die aktuelle Indymedia-Titelgeschichte - finde ich gut getroffen!

Freitag, 6.1.2006    

Konzernmacht Patentlektion

Ausnahmsweise hier ein "Papier-Link", und zwar zur aktuellen c't. Sie enthält (S. 218) eine makabre Story "Verstoß gegen das Patentrecht" (dt. Fassung von "Patent Infringement") von Nancy Kress (sozusagen eine "Patchwork-Story" :-).

So phantastisch der Text (aus einer SF-Reihe) so nah doch bei dem, was uns die Monsantos und Bayers und ihre politischen Handlanger vom Schlage eines Seehofer so alles zumuten.

       
Im übrigen bin ich der Meinung, Monsanto müsse enteignet werden: www.percyschmeiser.com

Eskalation des Wettrüstens

Europa will mit dem "großen Hund" mithalten - unter diesem Titel findet sich beim Lebenshaus die deutsche (guuut) Übersetzung eines Artikels von Bruce Gagnon (den wir in München auch schon kennengelernt haben).

Er bezieht sich interessanterweise sehr stark auf Michael Chossudovsky, von dem ich vor kurzem eine verwandte längere Ausführung bereits vorstellte (aber in Englisch).

Beiden Texten ist trotz unterschiedlichem Schwerpunkt gemeinsam, daß die Gefahren der dramatischen Rolle des Militärisch-Industriellen Komplexes auf die Wirtschaft für uns alle sehr plastisch gemacht werden, die Übersetzung erleichtert jetzt den Zugang:
Chossudovsky weiter: “Ironischerweise ist dieses europäische Militärprojekt, das ein nicht erklärtes Wettrüsten zwischen der EU und den USA begünstigt, nicht unvereinbar mit einer weiteren Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU in militärischen Angelegenheiten. Das zugrundeliegende Ziel für Europa besteht darin, dass gemeinsame EU-Interessen geschützt und europäische Vertragspartner in der Lage sind, aus den von den USA im Nahen Osten und anderswo geführten Kriegen effektiv Geld zu ziehen und sich ‘an der Beute zu beteiligen’. ...

Etwa im Jahre 2012 werden Deutschland und Italien Partner der USA bei der Sicherung des Luftabwehrsystems MEADS (= Medium Extended Air Defense System) sein. MEADS soll eine Reichweite von 1000 Kilometern haben, obwohl keines der Länder echte Feinde innerhalb dieses Umkreises oder um ihn herum besitzt. Die Kosten für Deutschland von 3,6 Milliarden US-Dollar werden Kürzungen der Sozialausgaben notwendig machen, während enorme Beträge öffentlichen Geldes durch deutsche Waffenfirmen geschleust und schließlich mit der US-amerikanischen Rüstungsindustrie geteilt werden. ...

“Die Sackgasse bei der Beschäftigung und bei Sozialprogrammen ist unvermeidbares Nebenprodukt von US-amerikanischen und europäischen Militärprogrammen, die enorme Summen staatlicher Finanzen der Kriegsökonomie zuführen, auf Kosten des zivilen Sektors.
Resultat sind Fabrikschließungen und Firmenpleiten in der zivilen Wirtschaft sowie eine steigende Flut von Armut und Arbeitslosigkeit in der gesamten westlichen Welt. Denn im Gegensatz zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts schafft die dynamische Entwicklung der Rüstungsindustrie nur sehr wenig Arbeitsplätze”, so Chossudovskys Schlussfolgerung.

mehr wieder beim Lebenshaus, engl. Originalartikel Bruce Gagnon, Artikel M. Chossudovsky (Globalreserch.ca)

Aktivismus

Die eben geschilderte Frankfurtreise findet in einem etwas hektischen Umfeld statt, das dieser Jahresanfang so mit sich bringt: Es entsteht gerade der nächste Ostermarschaufruf (hier der letztjährige, auch nicht schlecht!), der BIFA-Treff ist wie jedes Jahr erst in der 2. Woche, weshalb der Termin gleich am Tag nach dem Friedensbündnisplenum folgt. Dieses wiederum überschneidet sich mit dem wöchentlichen Vorbereitungstreffen des Aktionsbündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz am Dienstag.

Die "Szene" muß sich dann auch noch um die häßlichen Nazis kümmern (nein, ich selbst hab da grad keine Reserven mehr dafür), und überregional laufen die ersten Vorbereitungen zu G8 in Deutschland und last but not least weiteren Sozialforumsaktivitäten.

Beim Friedensbündnis sind durchaus divergierende Einschätzungen darüber erkennbar, wie unterschiedlich Kooperationen z.B. mit der Stadt München gesehen werden, und bei der BIFA steht heuer natürlich definitiv wieder ein "Ostermarsch Draußen" an ... mal sehen ..

Fast alles politisch stimulierend, aber es kann nur klappen indem sich die Aktiven, jede/r für sich, gerade die Rosinen rauspicken, die sie auch bewältigen können ...

(PS: obiges soll keinesfalls den Eindruck von Vollständigkeit erwecken, im Gegenteil. Es ist nur das, was sich für mich auf die Schnelle strukturieren lies).

Ergänzung: Beinahe hätte ich es übersehen - seit 1 Jahr betreibe ich diese Site nun mit dem CMS Drupal, ein heftiger Zuwachs an Aktivität seitdem :-) Die "kleine Lösung" mit eigenen Minimalskripts davor (siehe http://amazonas.the-dot.de/a2004/2004-12.html) lief dagegen schon seit 2003 ...

Frankfurt, IPPNW und die Interventionen

Ausnahmsweise mal so früh: Quartier gebucht, angemeldet und Fahrkarte gekauft, die Fahrt zur Frankfurter IPPNW-Tagung am 14./15. Januar "Globalisierung, Krieg und militärische Intervention" ist sozusagen eingetütet. Etwas inhaltliche Vorbereitung solls auch noch geben - das ist ja schließlich ganz heftig auch BIFA-Thema. Stichwort Interventionen: Ein Großteil der Debatte läuft offensichtlich nach dem Schema ab: "Katastrophe - man kann doch nicht zusehen".

Oh doch, man kann: Besser gesagt, man tut es die ganze Zeit, indem die Weltwirtschafts-Brandstifter, oft in aller Öffentlichkeit, ihr Möglichstes tun, um lokale Krisen so zu eskalieren, daß ja keine Chancen mehr für eigenständige Interessenswahrung in den Regionen übrigbleiben. Was dann an Militärmächten bereitsteht zur angeblichen Hilfe, sind dann genau diejenigen, die so das Feld bereitet haben, um ihre eigene Interessenpolitik mit kolonialer Arroganz zu vollenden.

Wenn es jemals eine Chance geben soll diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sind noch eine Menge kollektiver Lernschritte nötig. Mal sehen was diese Tagung dabei leisten kann. Die rot-grüne Politik hat alles getan, um Weichen in die falsche Richtung zu stellen (so daß für die neue Regierung praktisch kaum Änderungen zu erwarten sind!), und nicht alle in der Friedensbewegung können sich davon lösen.

Wer Anregungen hat zu dieser Tagung - ich höre ...

.. und das alles neben diesem Programm :(

Edinburgh sagt "Nein" ...

Edinburgh sagt "Nein" zur Privatisierung - eine schöne Nachricht bei Indymedia:

Edinburgh, Hauptstadt von Schottland und Sitz des Schottischen Parlamentes, stimmte in einer Mieterbefragung mit 53% gegen die Übergabe städtischen Wohneigentums an eine Wohnungsgenossenschaft.
Die PolitikerInnen sind entsetzt, weil eine kleine Gruppe der Mieterbewegung es geschafft hat, die Regierungspläne von "New Labour" und einer millionenschweren PR Kampagne zu durchkreuzen.

mehr natürlich dort ...

Microsoft zensiert Blogger

... berichtet lanu aus der Netzzeitung.

Gute Geschäfte mit dem alten China sucht man ja auch hierzulande recht eifrig, der Kollateralschaden ist aber in der Regel nicht so offen sichtbar.