Archive - Jun 2005
June 15th
Mittwoch, 15.6.2005
Kommt zur Solidaritätswache! - E.ON, sei ein guter Nachbar!
- vor der E.ON Energie Hauptverwaltung (Brienner Straße 40)
- am Freitag 17. Juni, 16:00 Uhr
In Amerika zeigt die "freie Marktwirtschaft" ihr Gesicht ungeschminkter als hierzulande. Aber auch in Amerika finden soziale Kämpfe dagegen statt. Jetzt brauchen Kolleginnen und Kollegen aus Kentucky unsere Unterstützung in ihrer Auseinandersetzung mit einem deutschen Unternehmen: E.ON.
E.ON hat sich in Amerika schnell "zurechtgefunden". Und was wir dort vorgeführt bekommen, kann uns auch in Europa erwarten, wenn die EU-Dienstleistungsrichtlinie wie geplant umgesetzt wird. Im kontinentalen Binnenmarkt werden soziale Rechte und Standards geografisch umgangen. Und mit den Dienstleistungen soll auch gleich die Verantwortung dafür outgesourct werden.
Ein Kollege der amerikanischen Gewerkschaft GLBCTC wird am Freitag bei E.ON eine Petition übergeben. Wir wollen ihn begleiten, das schöne Wort von der internationalen Solidarität konkret werden lassen.
(aus der Mailingliste Sozialforum München)
mehr: http://archiv.labournet.de/branchen/bergbau/bergbau.html
Infoblatt (PDF): http://archiv.labournet.de/branchen/bergbau/fakten_eon.pdf
ich entdecke auch hierzulande immer mehr Drupal-"Fans". Diesen Beitrag würde ich so würdigen, und halte ihn auch als Einstiegstext für gelungen (auch wenn dabei speziell E-Learning Thema ist).
June 14th
Dienstag, 14.6.2005
[Update 16.6. siehe hier] Das Münchner Streetlife-Festival ist eigentlich auch ein Festival der alternativen Szene. Die Unterstützung durch kommerzielle Musiksender muß kein Problem sein, das Ganze macht ja Aufwand.
Für Nicht-Münchner: Der größte Teil der Leopoldstraße wird dabei 2x im Jahr mit dem Stichwort "Corso Leopold" zur autofreien Flaniermeile mit attraktivem buntem Programm.
Nur, was jetzt passiert "schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht":
Radio LORA, als nichtkommerzielles alternatives Radioprojekt, das immer wieder half für kritische politische Inhalte Öffentlichkeit zu schaffen, wurde durch Greencity (der federführende Verein) vom Streetlife-Festival ausgeschlossen, wegen vertraglicher Vereinbarung mit Radio Charivari wie es heißt [Ergänzung: LORA wollte lediglich einen Infostand wie andere alternative Gruppen auch]. Nichts gegen Unterhaltungsmusik auch von kommerziellen Sendern - aber wenn sich diese Kommerzmaschine nicht zu schade ist solche kleinen Nischen wie LORA anzugreifen, dann hört der Spaß auf!
weitere Ergänzung: hier die LORA-Presseerklärung (PDF 78k) dazu.
Das ist ein weiteres Beispiel wie die Kommerzialisierung der Medien Kultur schleichend quasi Zensur fördert - denn auf nichts anderes läuft es hinaus, wenn ein Projekt wie Radio LORA von Veranstaltungen wie dem Streetlife-Festival ausgeschlossen wird. Der Einfachheit halber hänge ich meine Protestmail an. Vom Sozialforum München ist auch Protest unterwegs.
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele sich dieses Themas annehmen würden!
(Inzwischen habe ich das "Referat für Gesundheit und Umwelt" als Mitveranstalter entdeckt und die Mail auch dorthin weitergeleitet).
Von: f.iberl@amazonas-box.de
Betreff: LORA-Ausschluss Streetlife
An: buero@greencity.de, radio@charivari.de
Cc: (Sozialforum München, LORA)
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Streetlife-Festival habe ich - in erster Linie als Konsument ;-) - aber durchaus politisch als Erfolgsgeschichte erlebt.
Jetzt muß ich hören, daß Radio LORA dabei ausgeschlossen wurde.
Das Streetlife-Festival war immer auch ein Platz für die alternative Szene. Radio LORA leistet unverzichtbare Beiträge für kritische politische Öffentlichkeitsarbeit. Radio LORA ist bekanntermaßen kein "kommerziell betriebener Anbieter", sondern ein Sendeplatz mit viel ehrenamtlichem Engagement, das sonst kaum zu finden ist.
Daß ein solches Festival von kommerziellen Musiksendern unterstützt wird kann bei dem Aufwand natürlich eine gute Sache sein. Wenn das dazu führt, daß Greencity beim Festival Radio Lora ausschließt, fällt das auf Greencity zurück.
Mit so einem Vorgang ist Greencity kein vorzeigbarer Verein mehr. Ich werde meinen Protest öffentlich vertreten.
Radio Charivari sollte den Protest natürlich auch zu spüren bekommen.
Mit zornigen Grüßen
Franz Iberl
"Bush friend: Usbekistan" (Bld/Link ist weg)
"Billmon" zitiert die Washington Post: USA blockieren (mit russischer Unterstützung) bei der NATO europäische Forderungen nach einer Untersuchung der Massaker in Usbekistan.
Soviel zu den Sprüchen der USA wg. Demokratie ....
(die Luftwaffenstützpunkte sind wichtiger, klar)
Schon etwas her: Die deutsche Regierung hätte es wissen könne, stellte sich aber lieber gegen die Forderungen von ai ...
Dienstag, 14.6.2005
via Terminkalender der Friedenskooperative habe ich einen Kongress der anderen Artgefunden.
In Hammelburg - Bundeswehr-Ausbildungsstandort - wird die zivil-militärische Verzahnung an Hand von Afghanistan und Kosovo studiert (PDF) (s.u.).
Bei einem solchen Konzept werden alle möglichen Leute der sog. Alternativszene aufgeboten - der ganze Witz dabei ist wieder einmal eine Verharmlosung und die Ausblendung der Rolle des Militärs unter Beteiligung von Leuten die es besser wissen müssten. Veranstalter ist ein grüner MdB (Fell), der traditionelle Friedensforscher ins Programm einbaut neben den Grünen Promis, die regelmäßig die zivil-militärischen Argumentation betreiben.
Der Zweck, Grund oder Vorwand der beiden Kriege steht nicht mehr zur Debatte. Man konferiert über die Bewältigung der Protektorate - als Manöver zur besseren Akzeptanz zukünftiger Kriege - das ganze sehe ich als frechen politisch-militärischen Bluff.
Im Ergebnis geht es letztlich doch um die militärisch gestützte Machtausübung und deren gesellschaftliche Absicherung - aber so steht es natürlich nicht im Programm.
Beim Seminar der BIFA zum Sozialforum in Erfurt wird genauer über diesen Themenkreis gesprochen.
UPDATE: am 7.7. hat der Veranstalter Fell auf seiner Website den Termin nächste Woche abgesagt, weil wegen der vorgezogenen BT-Wahl zu viele Absagen kamen. Er will es Anfang 2006 nachholen. Der obige PDF-Link ist aber momentan noch längst nicht mehr (*) intakt, die harten Punkte sind weiter relevant für unsere Veranstaltung.
* ich werde die Datei evtl. selbst dokumentieren.
June 13th
Da hat telepolis heise recht mit der Überschrift, es geht um den Prozess:
"Das Strafverfahren gegen den Autor der Online-Dokumentation zu den Sperrverfügungen der Bezirksregierung Düsseldorf gegen Webseiten geht weiter: Am Mittwoch steht das erstinstanzliche Urteil gegen den Mediendesigner und Online-Aktivisten Alvar Freude auf dem Prüfstand des Landgerichts in Stuttgart. Freude hatte in seiner Online-Dokumentation die von der Bezirksregierung inkriminierten Neonazi- und Tasteless-Seiten verlinkt -- aber zwar keineswegs, wie er vor Gericht glaubhaft zu machen versuchte, um dafür zu werben. Dennoch hatte ihn das Amtsgericht im Oktober 2004 wegen Beihilfe zur Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen wegen Beihilfe zur Volksverhetzung und Beihilfe zur Gewaltdarstellung zu 120 Tagessätzen verurteilt ..."
via Hugos..: "Hoffen wir das die Richter dort den Schmu durchblicken den die Staatsanwaltschaft aufbaut und denen eine klare Abfuhr erteilt." Genau.
Im RSV-Blog (gute Sache anscheinend) wird die Versicherung Concordia geouted:
Am heutigen Tage erhalte ich eine Reaktion. Es ist immer noch nicht die begehrte Deckungszusage, sondern folgende an mich gerichtete Bitte:
“Bereits aus zeitlichen Gründen bitten wir Sie, uns mit den von Ihnen im Internet veranstalteten Albernheiten zu verschonen.”
schön ;-)
Cyberog greift es grinsend auf wie manch andere (sorry, ich such nicht selber nach), vermisst andere und:
Jedenfalls wird man schnell bei Google auch die Concordia unter Albernheiten finden.
doch, da mach ich auch mit ;-) .. zur Vollständigkeit, da ging es glaub ich los.
... hat es schwer in diesen Zeiten.
Den Kongress kritische Wissenschaft hab ich jetzt erst entdeckt - klingt vielversprechend. Ich bin wg. Sozialforum eigentlich schon belegt (kapazitätsmaßig, nicht terminlich) - aber empfehlen kann ich diesen Kongress trotzdem schon mal.
June 12th
Sonntag, 12.6.2005
also, ganz gläsern sind wir nicht, aber ein Beispiel will ich hier anführen.
Entdeckt habe ich es auf der Seite der Stadt München (nennt sich jetzt "Portal") - dort sind jede Menge verdeckte Aufrufe zu sitestat.com eingebaut.
Mit dem nebenstehenden Javascriptschnipsel wird in den Aufruf (vermutlich werbetechnisch relavante) Info eingebaut (im Beispiel steht nedstat, im Münchner Fall aber sitestat - gleiche Firma).
Klassisch ist schon länger bekannt, daß durch Aufruf von Pseudo-Gifs auf fremden Seiten entsprechende Statistik stattfindet, hier kommt dazu, daß noch Daten in die URL eincodiert sind.
"sitestat.com" läßt sich nicht direkt aufrufen ("Forbidden"), es ist ein Produkt von nedstat.nl. Deren Site ist aber nur niederländisch, also viel kriege ich dort nicht heraus.
Bei abgeschaltetem Javascript wird immernoch ein img auf sitestat.com referenziert, nur eben ohne Tricks in der URL ;-) (übrigens: Browser wie Firefox erlauben es, Img-Referenzen auf externe Sites zu unterbinden - das ist für solche Fälle gedacht!)
So, wenn jemand wieder mal nach meiner Abneigung zu Javascript fragt ...
Sonntag, 12.6.2005
der wöchentliche HAL ist da, muß ich doch auch mal hier würdigen, ich guck nämlich eigentlich immer hin.
Mein Anlaß jetzt: in allen www's der letzten Zeit von ihm kam ein Link auf den Freitag* vor - fiel mir nur auf.
(* eines der wenigen Printmedien bei mir noch)
June 11th
Kaum kündigt sich das neue Linksbündnis an, schon tritt die SPD für Lohnerhöhungen ein. Witzig ist dann zu lesen "Ein etwaiges Linksbündnis wird nach Aussage von SPD-Chef Müntefering keine Auswirkungen auf das Wahlprogramm der SPD haben"
Klar, das hat nix miteinander zu tun ;-)
Andererseits: auch ohne neue Konkurrenz hat die SPD in Wahlkämpfen gerne links geblinkt. Aber das kennt man inzwischen zur Genüge.
June 10th
Freitag, 10.6.2005
mal sehen wann ich da wohl mit dem Fahrrad drüber komme (via Stern)
... linke ;-)
Die gute alte www.dietiwag.at ist wieder da!
Es ist/war schon herzerfrischend, wie sich Tiroler Widerstandsgeist auf dieser Website an den Machenschaften der Tiroler Wasserkraft AG reiben konnte.
Mein neuestes Lieblingszitat: Kürzlich hat der bekannte deutsche Werbefachmann Reinhard Siemes in Innsbruck erklärt: "Ich werbe nicht für Pharmafirmen, Waffenproduzenten und die Citibank."
Die Webseite war von der TIWAG rechtlich angegriffen worden. Der Betreiber konnte zwar nach .de ausweichen ;-) aber jetzt hat er gewonnen und wieder seine alte .at
Gratulation, auch zum sonstigen Programm.
(via Schocki)
Mit einer neuen Richtlinie will die EU-Kommission die Patentierung von Software ermöglichen. Microsoft, Adobe & Co haben entsprechend Druck gemacht. Sie wollen die Konkurrenz vieler kleiner Softwareschmieden schwächen. Kostenlosen Programmen wie Firefox würde der Boden entzogen. Die Folge: schlechtere Programme, höhere Preise, weniger Innovation, weniger Arbeitsplätze.
Voraussichtlich Ende Juni/Anfang Juli wird das EU-Parlament das letzte Wort über die Software-Patentierung sprechen. Nur mit einer absoluten Mehrheit kann es die Richtlinie noch verhindern und grundlegende Veränderungen einfordern.
Ob dies geschieht, hängt wesentlich vom öffentlichen Druck ab! -> Mitmachen!
Die Bundesregierung - Ministerin Zypries - ignoriert den Beschluß des Bundestags und bekämpft das EU-Parlament - so will man uns reinlegen! (sowas will gewählt werden? neee)
Heute fand in der Glashalle der Universität Bremen die so genannte Praxisbörse statt, die nach dem Wunsch der Universitätsleitung "die Wirtschaft und die Studierenden zusammen" bringen sollte. Mit einem eigenen Messestand vertreten war auch der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall AG. Nach anhaltendem Protest von Studierenden beschlossen die Rheinmetall-Mitarbeiter jedoch, ihren Stand abzubauen und sich von der ganztägigen Veranstaltung zu verabschieden. Die Studierenden skandierten Parolen, wie "Deutsche Waffen, deutsches Geld schaffen Arbeit in der Welt".
... weiter bei Indymedia: R(h)einmetall raus aus der Uni Bremen
June 10th
Donnerstag, 9.6.2005
weiter 50 Jahre: Nico L. erinnert sich an die "Effizienz" seiner Dienstzeit, die Kritik erschöpft sich dann an der Wehrpflicht. Da konnte ich nicht still zusehen, und forderte im Kommentar (wieder mal): "... Wer eine Armee braucht, möge sie selber finanzieren ...".
Zu meiner Verblüffung stellte sich der Nächste zornig-ahnungslos "Wie bitte soll sich eine Armee denn selbst finanzieren?".
Er hat nicht gelesen. Ich schrieb nicht "die Armee soll sich selbst finanzieren", sondern "diejenigen, die eine Armee brauchen, sollen ..".
Mit anderen Worten: Wer die Armee für nötig hält, zahlt (s)einen Beitrag, aka Spenden. Das ist übrigens nicht meine Idee, vor Jahrzehnten hat das bereits Senta Berger im Fernsehen vorgeschlagen.
Zu wollte ich längst was schreiben, jetzt lest es halt (nicht mehr ;-)) bei dem ... ( damalsgrad gefunden & gebloggt).
Darüber macht sich zum 50. ein TAZ-Kommentator her.
Klar legt er die Verdienste der rotgrünen Regierung für die gesellschafliche Akzeptanz des Militärs dar:
"SPD und Grüne vermochten, was eine konservative Regierung bei weitem nicht so reibungslos geschafft hätte. Ohne dass es nennenswerten Widerstand gegeben hätte, gewöhnten sie die deutsche Bevölkerung an den Gedanken von Kriegseinsätzen."
Ziemlich direkt kommt er dann auf die Wahl:
"... Wo immer konservative Regierungen an der Macht sind, polarisiert der Streit um Militäreinsätze die Gesellschaft. Linksregierungen haben es dagegen viel leichter, einen Konsens in dieser Frage herzustellen. Das sollte mancher in der Bundeswehr bedenken, der sich von einer Regierung Merkel womöglich mehr politischen Rückhalt erhofft ... ".
Klar daß die TAZ das nicht auslassen darf - die TAZ hat schlieslich systematisch mitgetrommelt, den Balkan-Kriegseinsatz den Leuten schmackhaft zu machen (ein Zumach machte da keinen Sommer).
Diese systematische Durchsetzung der Militärpolitik durch Rot/Grün - darum geht es auch beim BIFA-Beitrag zum Sozialforum (erzähl ich hier ja regelmäßiger). Das Thema wird durchdie Wahl komplexer - wozu noch rot-grüne Militärerfolge angreifen, wenn sie eh abgewählt werden?
Es bleibt wichtig: Für die Szene, daß sie sich über die politischen Zusammenhänge klar wird, und daß man besser weiß warum man genauer hingucken muß, was Rot/Grün in der Opposition dann erzählt. Außerdem wird - inzwischen, nach "nachweisbaren Erfolgen" - auch eine neue Regierung die Konzepte zivil-militärischer Taktik zu nutzen wissen, nehme ich stark an.
Das Militär wird dabei wohl weiterhin auf die TAZ zählen können ;-(
June 9th
Mittwoch, 8.6.2005
Zur Vorbereitung einer Sendung Chaosradio dazu sucht Tim Pritlove Unterstützung über folgende Wiki-Seite:
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Tim_Pritlove/Chaosradio/103
Viele technisch angehauchte Menschen machen sich Sorgen, wie die IT-Industrie sich "DRM" bzw. "TCPI" vorstellt. Der akute Schwenk von Apple zu Intel wird auch mit Intels DRM-Roadmap zusammen gesehen.
OS X ist zur Zeit ein Maßstab für Betriebssysteme - Grafisch raffinierte Oberfläche, leistungsfähige Entwicklungsumgebung ohne Aufpreis, und ein ausgereiftes Open-Source-Unix mit allen Schikanen als Basis - hat mich ja auch erwischt ;-)
Durch die DRM-Befürchtungen wg. Apple möchte man nun genausowenig perspektivisch von Apple abhängen, wie Apple nicht von IBM abhängen mag ;-) Deshalb ist die Frage so wichtig, wie man heutige Anforderungen der Benutzerschnittstellen möglichst breit realisieren kann (oder so ähnlich ;-).
Das muß ich ausprobieren: Eine Faltanleitung für eine CD-Box aus Papier, mit Druckvorlage und mehr.
(via munich friends - Munich Blogs)
Die SPD-"Linke" wehrt sich heftig gegen den Verdacht, " ...sie habe sich von Bundeskanzler Schröder abgewandt und sei deshalb für die geplanten Neuwahlen verantwortlich." (zit. nach tagesschau, hier noch einiges im Wahlblog), wie putzig.
Ich halte es in der Tat für ausgeschlossen, daß dieser desorientierte Kreis zu sowas fähig wäre. Ich habe noch die Sprüche der letzten beiden Wahlkämpfe im Ohr - "gegen Neoliberalismus" ... wer's glaubt :-(
Ich muß es wahrscheinlich noch öfter sagen: Rot/Grün ist nicht die Alternative zu Schwarz/x, sondern (war) die systematische Vorbereitung darauf.
Die sogenannte SPD-"Linke" mit ihrer erwiesenen Unfähigkeit irgendeine Alternative zum neoliberalen Durchmarsch zu zeigen spielte dabei eine unrühmliche Hauptrolle. Die "Große Koalition" bei deutschen Militäreinsätzen bis hin zur EU-Militärpolitik ist eines der Hauptmerkmale dieser Rolle.
Dazu schrieb ich vor langem schon einiges.
Bei der Drupal-Entwicklung gab es schon immer einzelne Module, bei denen JS verwendet wurde. Die konnte ich getrost ignorieren: Ich hatte bei der Auswahlphase, die mich zu Drupal brachte, eben festgestellt, daß dies eines der wenigen CMS war, das auf allen Ebenen ohne JS läuft.
In letzter Zeit tauchten aber vermehrt JS-Aktivitäten bei der Haupt-Drupal-Entwicklung auf. Mit anderen fragte ich dann schließlich auf der (englischsprachigen) Support-Mailingliste nach: Gut - man bestätigte dort, daß weiterhin die Funktion ohne JS aufrechterhalten bleibt - Javascript gibts für einzelne nicht so wichtige Bedienelemente, kann ohne Schaden wegfallen.
Nebeneffekt: Ich wurde gefragt, was mich eigentlich an JS stört. Die Antwort mußte in dem Kontext knapp sein. Dem Frager hat es eingeleuchtet, drum gebe ich es hier (unübersetzt) wieder:
> I'm just curious why do you need it without JS ?
... I try a short answer. Its a matter of privacy, security and, yes, comfort.
- While JS can be done securely, of course, I consider it - e.g. - a "damage-multiplicator" if something is going wrong.
- JS can deliver more information about the client (thats my computer) to the (foreign) server than Html alone.
- Surfing the web with "JS on" allows "dumb" sites to modify my browsers (mouse functions changed, fixed windows etc.) more than I want to tolerate. There are browsers which can be configured with some "granularity" about this, but why bother - server side scripting is enough for me ;-)
(some advertising goes away w/o JS as well - but thats not the main point).
June 8th
Dienstag, 7.6.2005
Die Grafik ist viel zu suggestiv um sie nicht hier herzuzeigen. Bis Dezember waren dies hier statische Seiten, die mit FTP fallweise aktualisiert wurden. Ab Januar lief hier Drupal inkl. RSS-Feed (!).
Bisher kam ich noch nicht zu einer detaillierteren Untersuchung; jedenfalls werden bei dieser Darstellung weder Suchroboter noch eigene Referenzen ausgeblendet. Beim CMS erfolgt das Aktualisieren via Browser, so daß ich selbet der häufigste Besucher der Site bin und so für Grundlast sorge. Ich schätze daß 1/3 des Verkehrs von Suchmaschinen stammen, das harrt aber weiterer Auswertung.
Die stetige Zuname der Visits seit Januar sieht schon stark aus. Blogtypisch nimmt in dieser Zeit ja auch schlicht die Artikelanzahl proportional zu - ob der Suchmaschinenverkehr dabei mitwächst?
Den entscheidenden Anteil am Wachstum hat wohl der RSS-Feed - und der Trackbackspam :-(
Beim Wahlblog betrachtet Matthias die "linke Alternative". Jetzt muß alles ganz schnell gehen wie wir wissen, aber kurz zuvor haben sich noch welche Gedanken außerhalb der Reihe (auch: PDF 160k) gemacht.
*Vor* dem Coup der Wahlankündigung befaßten sich Rainer Rilling und Christoph Spehr mit der Situation von WASG vs. PDS, aber nicht nur diesem. Das Ergbnis ihrer Betrachtung kann man insofern vorweg nehmen, als beide inzwischen einen Aufruf initiierten, daß die beiden genannten Gruppierungen zusammen zur Bundestagswahl antreten sollen (mit inzwischen >400 Unterzeichnern; es gibt bekanntlich mehrere Aufrufe unterschiedlicher Herkunft aber ähnlicher Stoßrichtung).
Trotz des neuen Zeitrahmens finde ich die Lektüre lohnend. Nur zwei Anmerkungen:
* Mir paßt der Alarmismus nicht, der die Wahlen zur entscheidenden Chance erhöht.
* Ich bin verdutzt, welcher Stellenwert in diesem Text die - ohne Anführungszeichen geschriebene! - SPD-Linke einnimmt, ich verstehe es nicht. Macht nix ;-)
Ein Brösel (später vielleicht noch was):
... Perspektive einer Zusammenarbeit mit denjenigen Teilen der Linken ... , die nach wie vor in SPD oder Grünen organisiert oder prinzipiell auf sie orientiert sind. Wenn sie den Aspekt einer strukturell höheren Empfänglichkeit des rot-grünen Lagers gegenüber Druck von links verkennt, kann die Linke mittelfristig keine Umsetzungsperspektive für ihre politischen Inhalte angeben
Dies wird durch die "Illusionsfähigkeit" von Rot-Grün im Vergleich zu Schwarz-Gelb mehr als kompensiert, m.a.W. ist für mich die Wirkungsmöglichkeit von außerparlamentarischem Druck bei Rot-Grün kaum einfacher als bei Schwarz-Gelb (siehe die Durchsetzung der Militärinterventionen).
zum 50sten der Bundeswehr kommen sie wieder - die Ehrenerklärungen für die Wehrmachtssoldaten. Der fast lückenlose Anschluß an die Naziarmee ist bis heute unbewältigte Gegenwart.
Damals konnte jeder Soldat wissen: Einmarsch in fremdes Gebiet ist verbrecherische Aggression. Die rückwirkende "Entschuldung" dieser Generation ist einer der Geburtsfehler dieses Republik. Beim Kampf um die Wiederbewaffnung mußten in der Bundesrepublik Leute wieder ins Gefängnis, die schon von den Nazis verfolgt wurden.
Es ist kein Zufall, wenn wir heute erleben, wie die Polizei heute wieder auf Seiten der Neonazis agiert. Die weltweite Interventionsfähigkeit von deutschen und/oder EU-Truppen ist mörderische Machtpolitik.
June 6th
Montag, 6.6.2005
Apple steigt um auf Intel-Chips. Monokultur pur.
So läuft es anscheinend überall - Saturn/Mediamerkt ist genauso nur ein Konzern, Karstadt=Hertie und weitere Fusionen folgen, Strabag schluckt Züblin mit Walter (mit kalkulierter Insolvenz zur Personalentsorgung) ...
So funktioniert Kapitalismus.
Die Wasserversorgung ist auch auf dem Weg der Monopolisierung, Energieversorgung ...
Der Staat darf den Konzernen dann noch die Scherben zusammenkehren, und die XXXbank (oder wie immer dann der Name lautet) bleibt übrig.
Nein, ich will mich nicht damit abfinden.
Die Elektronikfertigung wird konzentriert in Taiwan/China usw ... diese "Logik" muß schiefgehen. Sie funktioniert natürlich - aber mit entsprechenden Opfern, die wir heute schon in Ansätzen vor Augen haben. Aber solange man noch an Gegenwehr, Alternativen und Perspektiven denken kann, ist das auch möglich ...
IBM ist nicht besser als Intel und umgekehrt, "nur eine andere Firma" halt - und Apple ist als Firma problematischer als das Marketing verrät - darum geht es nicht.
June 5th
Sonntag, 5.6.2005
Über den Display-Wackelkontakt bei meinem iBook schrieb ich schon. Ich hatte schon realisiert, daß dieser Wackelkontakt ein Logikbord-Fehler war. Ich wollte eigentlich kein Ersatzteil das in die Nähe des Zeitwerts vom Book kostet, und hatte ursprünglich gehofft, daß ich vielleicht noch einen reparablen Fehler beim "anderen" Kabel (LVDS) finde - nein, das wars nicht.
Auf diese Seite gabs Hinweise, wie das iBook "geöffnet" mit USB-Tastatur/Maus benutzbar ist, und der Stecker fürs Inverterkabel war auch vermessen worden. Das konnte ich nachmachen :-)
Eine Leitung enthält ein pulsweitenmoduliertes Signal für die Helligkeit, ca. 3.5V. Daneben liegen 5V an. Während die ca. 12V Betriebsspannung für den Inverter beim Ruhezustand nicht verschwinden (!), geht das 5V-Signal im Ruhezustand aus. Ich hatte zuerst gedacht, Platz für einen CMOS-Pulsgenerator wäre auch da - aber das ist gar nicht nötig. Bei Maximalhelligkeit ist das PWM-Signal konstant. Eine Schutzdiode an 5V, 4.7K Widerstand an das Helligkeitssignal, beides am Kabel angelötet - voila. Die Helligkeitseinstellung ist jetzt außer Betrieb (= immer maximal), leider, aber das iBook ist wieder voll benutzbar. Den Wechsel der Logikplatine wollte ich mir wg. Aufwand und Kosten ersparen - und ich hab nun mal (2. Akku!) beschlossen, die Lebensdauer dieses schönen Teils auszukosten ;-)
June 5th
Am Klausner Platz wurden Musikstöpsel in den Ohren beanstandet (Wenn auch ohne Sanktion).
Nicht ins Bockshorn jagen lassen: Ohrhörer sind genausowenig explizit verboten wie das Fahren bei geschlossenen Seitenfenstern ;-) Es gibt irgendwo die Vorschrift, daß man Hupen und Martinshorn hören können muß - aber das ist ja eh klar und was anderes.
Es gibt das Gerücht, daß beim Radfahren das Gehör wichtig ist. Diese Meinung kann ganz schön gefährlich werden, wenn man verzichtet sich umzudrehen nur weil gerade nichts zu hören ist. Also: Auf Sicht, nicht nach Gehör fahren. Und Musik hören, sicher. Oder Podcasts ;-)
BTW: Was machen die Behördenvertreter wenn sie einem Radfahrer Flensburg-Punkte verpassen wollen und man hat weder Auto noch Führerschein?
June 3rd
Freitag, 3.6.2005
Frisch für mich entdeckt - governet.blog. Das tummeln sich z.B. Leute mit ver.di im Blick ...
Kommentare gibts :-) aber keine Trackbacks mit :-) Trackbacks! ( - und mein Drupal macht die wieder mal ungefragt automatisch ;-/ )
Gut bestückt sind sie dort momentan zum Thema Datenschutz (und lesen auch die anderen Blogs), Beifall.
Außerdem werden die verschiedenen Wahlblogs aufgeführt (und das brachte mich auf die Spur).
|
|