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Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)

Archive - Apr 16, 2006 - Artikel

Sonntag, 16.4.2006    

Ostermarsch - zwischendrin

Der Münchner Ostermarsch kann sich immer sehen lassen, und meistens klappt es auch daß davon Samstag abends irgendwo ein Bild im Fernsehn kommt.

Mir war gestern besonderes wichtig, daß neben dem wirklich heißen Iran-Thema der Kongo-Einsatz nicht völlig verschwindet - dafür hatten wir in München Jürgen Wagner als Redner. Auf sein Manuskript müssen wir allerdings noch warten - die anderen 3 Beiträge stehen jetzt online. Bei Jürgen war dann deutlich, daß die Lautsprecheranlage etwas schwach eingestellt war - irgendwie klappte es mit der Musik etwas besser. Aber sein Text war mir sehr recht, ich konnte ihn ja verstehen :)

Ich war von Anfang an nur am Marienplatz und weiß vom Auftakt nur via "Hörensagen" - aber der ankommende Zug war gut (und gut drauf). Der Auftakt am Orleansplatz war durch den Beitrag von Clemens zum Iran sichtbar aufgewertet, und das hat funktioniert - dort war sichtlich mehr los als bei früheren "Starts".

Die Beteiligung insgesamt - die schwankt eigentlich seit über 10 Jahren um ähnliche Größen, knapp 1000 ist dabei nicht der schlechteste Wert (im Vorfeld des Irak-Kriegs waren wir ein paar mehr, aber auch nicht viel).

Angesichts der brenzligen Lage um den Iran ist das eigentlich ein desillusionierndes Bild. Es ist offensichtlich, daß zu viele Menschen die Bösartigkeit der Kriegsdrohung nicht sehen - anders als noch beim Irakkrieg. Insgesamt gewöhnt man sich daran, daß irgendwo Kriege sind, mit deutscher Beteiligung, und für die Risken bei uns - wirtschaftlich: Gürtel enger schnallen, und politisch: allgemeine Fokussierung auf einen Überwachungs- und Einschüchterungs-Staat.

Das müsste nicht sein. In Frankreich gibt es Gegenwehr mit einem anderen Thema zwar, trotzdem. Der "neoliberale Kurs" der "Viererbande" im Bundestag ist nun mal eine der wesentlichen Faktoren bei der Bewertung der Kriege - laufende und kommende.

Wir sind trotzdem so frei, uns beim Ostermarsch etwas zu gönnen. Beide Musikgruppen erspielten sich am Marienplatz große Begeisterung.

Noch ein seeehr stabiler Faktor ;-) - der BIFA-Infostand. Ich freue mich natürlich über jedes Auto, das mit politischen Klebern verziert wird, und geh selber mit gutem Beispiel voran meist mit einem Friedensbutton - trotzdem ist mir die "Friedensmarketenderei" am Stand zu einseitig, die Inhalte und Texte muß man den Leuten fast aufdrängen (ja, nicht allen, es gibt Hoffnung).

Ich hab ein paar Bilder aber grad keine Zeit, kommt vielleicht noch, hier oder auch drüben beim Friedensbündnis.

Aber: Morgen haben wir unseren exklusiven Ausflug nach Garmisch ("Husch ... über Garmisch zum Hindukusch ..."). Ein paar Regenspritzer werden uns nicht aufhalten - allerdings wird die Runde mit diesem Wetter noch exklusiver als sie eh immer schon ist ;-) 9:15h am HBF Gleis 30 (Starnberger Bf) aufkreuzen, bei einem Bayernticket mitmachen und man ist dabei :)

Das "zwischendrin" der Überschrift bezieht übrigens sich auf den heutigen Sonntag - zwischen Ostermarsch Samstag und Ostermarsch Draußen ;-)
PS: Ein fast schon witziges Detail der Vorbereitung: Irgend jemand hatte ins Programm vom EineWeltHaus die Ostermarschdaten vom Vorjahr gegeben!! Ich bin immer noch neugierig wie und durch wen das passierte. Ich mußte/konnte intervenieren, daß wenigstens die Onlineversion berichtigt wurde, aber ins IN-Programmheftchen kam dann doch die falsche Info. Da wollte jemand helfen, und dann sowas!
Am Samstag fragen komischerweise einige, dsß sie am Odeonsplatz (natürlich vergeblich) nach dem Auftakt schauten. Weß der Kuckuck wie die drauf kommen, möglicherweise die gewöhnliche Hörverwechslung Orleans-/Odeonsplatz :(

Schweiz / USA

Offenbar hat die Schweizer Regierung panische Angst vor weiteren Enthüllungen und hat nun die Notbremse gezogen.
schlußfolgert [journalismus] - nachrichten von heute (und zwar vom Dienstag, habs erst jetzt angeguckt) aus folgendem:

Mindestens 20-30 verdächtige Schlapphüte aus der Schweizer Geheimdienstzentrale in Bern mussten «weitreichende Befragungen» über sich ergehen lassen, um dem "Leck" auf die Spur zu kommen, durch das vor drei Monaten das ägyptische Geheim-Fax über den Schweizer "SonntagsBlick" an die Öffentlichkeit gelangte

Die neutrale ?? Schweiz hat regelmäßiger Connections zum US-Apparat.

Jetzt bei den Aktivitäten wg. Marshall Center fiel mir folgendes auf, was schon ein paar Jahre her ist:
Auf Einladung des George C. Marshall-Centers reist Bundespräsident Adolf Ogi am Donnerstag nach Garmisch (Deutschland), wo er vor hochrangigen Regierungsvertretern die neue schweizerische Sicherheitspolitik "Sicherheit durch Kooperation" vorstellen wird.
...
Bundespräsident Adolf Ogi informiert sich in Garmisch auch über den Stand und die Arbeiten des PfP-Konsortiums von Militärakademien und sicherheitspolitischen Instituten. Dieses Konsortium, eine deutsch-amerikanische Initiative mit Schweizer Engagement, wurde 1998 am Internationalen Sicherheitsforum in Zürich aus der Taufe gehoben. Es dient dazu, die institutionelle Zusammenarbeit unter den 46 EAPC-Staaten zu verstärken und durch vertiefte Ausbildung die Professionalität von Militärs und Zivilisten im Verteidigungsbereich zu verbessern.

aha.

Um die Kooperation zu verstärken, unterzeichnet die Schweiz mit dem Marshall Center eine Absichtserklärung zum gegenseitigen Austausch von Experten im Bereich der neuen Informationstechnologien.