Kommentare aus der AMAZONAS-Box
Politik und Technik aus München - Pazifistisch
mit dem Fahrrad (Peace, cycling and more)
Mittwoch, 29.6.2005    

Verantwortlichkeit

dazu fiel KerLeone was Passendes ein:

Das amerikanische Filesharing-Urteil würde ich durchaus begrüßen, wenn in Zukunft auch die Waffenhersteller für Verbrechen mit Schusswaffen verantwortlich gemacht werden würden.

stimmt, nicht auszudenken ...

Mittwoch, 29.6.2005    

In the Summertime

Alle machen es, und ich kann auch nicht widerstehen:

Mungo Jerry: In the Summertime MP3 4.4 Mb

FIFF 2005 in München

heut entdeckt: FIFF macht die Jahrestagung heuer nach langem wieder mal in München - gefällt mir. Ausgeschrieben heißt das "Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V.", eine der ersten "berufsbezogenen" Friedensinitiativen, die beeindruckende Kongresse veranstalteten (Außerdem ist FIFF Mitglied im Trägerkreis des Münchner Friedensbündnisses, wenn auch tendenziell eher passiv ;-).

Die Argumentation von "Humanitären Kriegen" im Kosovo und anderswo sind an der FIFF nicht spurlos vorübergegangen, ich bin neugierig wie da "der Stand ist".

Sie haben sich ein Thema ausgesucht, bei dem große Teile der Öffentlichkeit noch gar nicht ahnen, daß es eins sein könnte:
"Versteckte Computer - Unkontrollierbare Vernetzung" - da möchte ich hin. Dauert noch eine Weile - Termin ist 5./6.11.2005.

Reuven Moskovitz

Reuven Moskovitz kommt diesen Freitag (1. Juli) nach München, als Gast von Pax Christi München

19.30 Uhr im EineWeltHaus München , Schwanthalerstr. 80

Sein Thema: Der lange Weg zur Wahrheit
Israel - Palästina: zwischen Terror und Friedenssehnsucht

Das wollte ich einfach empfehlen.

Sonntag, 26.6.2005    

C-$2MS

Kleines Rätsel - was ist das? War neu für mich ;-)

(In English, sorry) ongoing zu NeoOffic/J, mit Querverweis zu C-$2MS.

Saison in München: Hide-Out Blues Festival

Rocjk and Blues RotkreuzplatzSeit Jahren für mich der Höhepunkt des Jahres auf dem Rotkreuzplatz - das "Hide-Out Open Air-Bluesfest auf dem Rotkreuzplatz" - Immer ein spitzen Musikangebot (Bild: SisterAct) - prima Ambiente und Stimmung.

Heuer hätte ich es beinahe verpaßt, wenn ich nicht zufällig vorbeigekommen wäre. Wer schnell ist: Heute noch bis 22 Uhr!. Ja, ich geh nachher wieder hin, auch wenn ich eigentlich gar keine Zeit hätte.

Und was ich bei der Gelegenheit entsetzt feststelle: Das Hide-Out vor der Schließung!? (Auch wenn ich selber viel zu selten dort war) - Das Hide-Out darf nicht sterben.. München darf sich sowas nicht bieten lassen.

Das Hideout ist inzwischen in die Volkartstrße umgezogen!

Ach ja: Boogie Stuff: Long Way to Memphis - MP3 leider nicht mehr da ;.(

Samstag, 25.6.2005    

Melina

So heißt der Grieche im Westend (Kazmeir/Ecke Bergmannstr.), den wir gerne heimsuchen - an diesem Freitag natürlich im Wirtsgarten (jetzt schon wieder ein Lokal). Der Name wurde nach Melina Mercouri gewählt wie der Wirt erzählt.

Es gibt ein Problem: Der Pachtvertrag läuft im September aus, und soll nicht verlängert werden :-(
Also - besucht das Lokal solange es noch steht. Ein neuer Ort für das Team ist noch nicht bekannt ...

siehe auch ..

Rosenheim lebt

trotz Heeresaustellung:
Engagierte Menschen vom Aktionsbündnis kostenlose Bildung Rosenheim (AKB) mischten sich ein bei der Eröffnung der leidigen BuWe-Propagandashow "Unser Heer" - und fanden noch Zeit bei Indymedia einen lesenswerten Bericht abzuliefern:

... Aufrüstung und Kriegstreiberei nach Außen ist die eine, Sozialabbau und Bildungsprivatisierung die andere Seite ein und der selben Medaille. Der postfordistische Kapitalismus erschließt sich Märkte weltweit mit immer aggressiveren Methoden, dabei wird Kapitalisierung mit Demokratisierung „verwechselt“. Auch die Bundsrepublik und ihr Heer beteiligen sich an dem mörderischen Vorgehen. Was vordergründig als „humanitäre Einsätze“ für die „Stabilsierung“ von Regionen bezeichnet wird, ist nichts anderes als logistische Unterstützung für Kriegseinsätze und Kolonialismus in Afghanistan, dem ehemaligen Jugoslawien und im Irak.
Nach innen gilt es eine neoliberale Ordnung aufzubauen und zu sichern. Studiengebühren sind ein Teil dieses Entwurfs. ...

Dort im Text noch mehr über das Verhalten der Bundeswehr; im Kommentar noch Reaktionen der übrigen Bevölkerung am 2.Tag ..

Donnerstag, 23.6.2005    

Musterland Amerika

Der Blick auf die USA als drohender Blick in die Zukunft? via Omega-News

Dort heißt es "We the People" Need to Shut Down "Big Pharma"...
"... It is evident that the American medical system is the leading cause of death and injury in the United States. ..."

Die "Diagnose" dort drüben ist einfach: Es geht nicht um Gesundheit, es geht um Medizin: Die ganze Branche beruht auf "drugs, drugs, and more drugs."

Hoffen wir, daß wir wenigstens hierzulande was dagegen unternehmen können.

Ich kenne erfolgreiche Beispiele (!) unserer Medizinversorgung hier ebenso wie inakzeptable Auswirkungen der sogenannten Sparpolitik, die in Wirklichkeit eine klare Umverteilungspolitik ist.

(ich bin versucht den Einstieg oben wieder rauszuschmeißen weil der zitierte Mensch in den USA neben seiner gesundheitspolitischen Ideen offenbar ein Militarist ist. Ich lasse es mal als Dokumentation von Widersprüchen, ist noch nicht das letzte Wort).

Mittwoch, 22.6.2005    

Irak kein Fehlschlag

“The American administration in Iraq was not a failure. It did not secure the rights of the Iraqi people, but it did secure other things. The oil fields are secure, and the American corporations secured multibillion-dollar contracts to plunder that Iraqi oil”, wrote Keith Pilkington in one of the letters.

aus "Letters from US soldiers" - Will They Ever Trust Us Again? Letters From the War Zone
By Michael Moore (Penguin Books, 2004, 218 pages, $24.95)

Rezension in Green Left Weekly ("Down under")

MEMO

so heißt der Italiener am Preysingplatz, wo ich heute das sommerliche Abendessen geniessen konnte. (Eigentlich führe ich hier ja vor allem Frühstückstipps auf - das gäbe es da auch). Man sitzt dort gut auf dem Preysingplatz (kein Zaun oder so), das Angebot ist vernünftig und der Service tadellos. Fast vergessen, am Nachbartisch wurde gerade ein frisch gekaufter iPod ausgepackt ;-). Ein Wehrmutstropfen: "Man wird plaziert". Keine Ahnung ob alle Reservierungen echt waren oder das nur die ortsübliche Auswahlhilfe war - es wurde jedenfalls wirklich voll mit Warteliste ... trotzdem lässig. Übrigens: Im Web fand ich zum MEMO - nichts, wirklich nichts. Es geht also auch ohne Web, nützliche Erinnerung ;-)

Datenschutz passe

Mal wieder Indymedia: Verdienstvolle Menschen griffen es auf um dagegen zu argumentieren, wie der sog. Microzensus in Niedersachsen durchgesetzt wird

Angesichts der existierenden Herrschaftsstrukturen wäre ich auch nicht scharf drauf, diese Zwangsdurchleuchtung mitmachen zu müssen.

Lest nach (es gibt Kommentare dort): http://de.indymedia.org/2005/06/121238.shtml

(Das wäre auch was für die "Eule" (link folgt später hier ))

Dienstag, 21.6.2005    

Das neue Apple-Motto

Nach dem Switch hat Apple einen neuen Slogan. via JoyofTech

Sonntag, 19.6.2005    

Isargold

Das wußte ich nicht (mehr?) - auch in der Isar wurde "Gold gewaschen", find ich witzig. Gesehen in der Isar-DVD beim Sonntags-Video-Frühstück. (Aus der Stadtbibliothek. Reihe "Unter unserem Himmel"/Bayerischer Rundfunk)

Bundespolizei in alle Welt

Bei German-Foreign-Policy.Com gelesen - schlimm, ich zitiere gleich mal:
BERLIN (Eigener Bericht) - Das Einsatzgebiet deutscher Polizeieinheiten wird auf sämtliche Weltgegenden ausgedehnt und soll auch Kriegsgebiete zukünftiger Militärinterventionen abdecken. Dies bestätigt das Berliner Innenministerium (BMI). Die Sonderformationen der "Bundespolizei" (bisher Bundesgrenzschutz/BGS) werden die deutschen Expeditionskorps von Besatzungsaufgaben entlasten und mehr soldatische Kräfte für Kampfaufträge freisetzen. Die Umwandlung der deutschen Polizei in Paramilitär bedarf einer Gesetzesänderung, über die im Parlament weit gehende Übereinstimmung besteht. Mit der Ausweitung innerstaatlicher Polizeimaßnahmen auf Krisenregionen treibt Berlin die Entsorgung fremder Souveränitätsrechte voran und maßt sich hoheitliche Aufgaben im Weltmaßstab an. Die polizeiliche und militärische Unterstellung ganzer Kontinente unter Berliner Inlandsrecht ("Weltinnenpolitik") will Verteidigungsminister Struck zu einer "Herzensangelegenheit der Deutschen" machen.

Das was wir schon immer befürchteten geht weiter.

Ungeachtet der nach dem Ende des nationalsozialistischen Terrorregimes kodifizierten strikten Trennung von Polizei und Militär wird im Inland schon seit längerem die direkte Verfügungsgewalt der Bundeswehr über "zivil-militärische" Ressourcen verstärkt, zu denen auch die Polizeieinheiten zählen.)

... dort weiter lesen, auch wenn es schwer fällt die ärgsten Erwartungen betätigt zu finden :-(

bei dieser Gelegenheit: Wer ist "German-Foreign-Policy.Com" - geschildert von einer anderen klugen Site

Nicht primär als Streitgespräch

... wollen wir unseren Part von der BIFA in Erfurt sehen.

Es hat etwas gedauert, bis wir den aktuellen Titel festlegten - schaut es Euch an:

"Zivile Konfliktlösung" betrieben als Etikettenschwindel von Politik und Militär
... gleichzeitig ein "Trojanisches Pferd" von Rot-Grün für die Friedensbewegung.

Gerade erst auf der BIFA-Site aktualisiert.

Samstag, 18.6.2005    

Militarisierung und die Folgen

Globale Sicherheitsstrategien und die neue Rüstungsspirale war eine Veranstaltung von attac Berlin im Vorjahr mit dem grips-Theater, dazu gab es einen Reader (PDF), auf den ich zufällig stieß. Den empfehle ich, greife aber vor allem dies komprimierte Zitat heraus, aus dem Beitrag "Zivilmilitärische Zusammenarbeit (*) - Militarisierung der Gesellschaft" von Silke Reinecke:

Zusammenfassend bleibt festzustellen: Immer mehr gesellschaftliche Bereiche werden offen oder verdeckt in die neue Militarstrategie eingebunden. Die Auf- und Umrüstung zu einer Angriffsarmee verändert die Bundesrepublik Deutschland bereits jetzt auch im Inneren. Welche Gewerkschaft, welcher Arbeitnehmer, der um seinen Arbeitsplatz fürchtet, welche Aktionärin, die um den Kurs der Aktie fürchtet, wird noch widersprechen wollen, wenn in einem zivilen Betrieb die Beteiligung an einem Projekt mit der Bundeswehr ansteht? Welcher Jugendliche ohne Lehrstelle, welche hochqualifizierte Arbeitslose auf verzweifelter Jobsuche kann es sich noch leisten, den Verlockerungen eines sicheren Arbeitsplatzes bei der Bundeswehr zu widerstehen? Es ist Aufgabe aller friedenspolitisch engagierten Menschen, diese Entwicklung zu stoppen und umzukehren. Wir müssen verhindern, dass die Grenze zwischen zivilem Leben und militärischem Denken noch stärker verwischt. Dazu gehört einerseits, die oben genannten Fakten bekannt zu machen und zu bekämpfen, dazu gehört aber auch, für soziale Rechte und Sicherheit zu kämpfen, für Ausbildung und Beschäftigung zu gerechten Löhnen und für menschen- und umweltfreundliches Wirtschaften. Nur dann wird eine zivile Gesellschaft auch unabhängig vom Militär auf Dauer existieren konnen.

(*) zu diesem Stichwort die obligatorische Verbindung zum BIFA-Thema für Erfurt

IMI's AUSDRUCK

Die Informationsstelle Militarisierung eV (IMI) gibt wichtige Artikel als Zweimonatsschrift heraus. Die aktuelle Ausgabe gibt es als Schnupperexemplar zum Download: AUSDRUCK - das IMI-Magazin Juni 2005 (PDF 1Mb) - empfehlenswert!

Ich hab mich bisher auch schon auf der Webseite (weitere URL) gerne bedient ;-) Die IMI verdient natürlich Unterstützung durch Spender, deshalb hier pflichtschuldigst auch gewesen: der entsprechende Link.

Ein Schwerpunkt ist natürlich die EU-Militarisierung. Die einschlägigen Kreise der EU betreiben dies auch ohne Verfassung weiter!

Einschub: Ich bin weiter überzeugt, daß ein Artikel von Tobias Pflüger bei der IMI vor über zwei Jahren der entscheidende Startschuß war, daß hierzulande vor allem die Friedensbewegung aufwachte und zwei aufeinanderfolgende Jahre die Kritik der EU-Verfassung das gemeinsame Thema - mit dem Irakkrieg natürlich - fast aller Ostermärsche war, so daß sich diese Kritik nicht mehr totschweigen ließ. Wie es ausgegangen wäre, wenn hierzulande ein Referendum gelaufen wäre bleibt offen (wenn sich die Regierung sicher gewesen wäre, hätte sie sich die Chance auf einen derartigen Schub nicht durch Formalismen nehmen lassen - die Ablehnung eines Referendums in Deutschland spricht in meinen Augen Bände).

Neben vielen anderen Themen (Rüstungsexport, Bundeswehr, Irak, ... - es ist alles wichtig) findet sich eine interessante Rezension über das Buch von Markus Euskirchen, das mir schon beim Linksnet auffiel: "Militärrituale - Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments" ... selber lesen! (s. Download oben)

...
Ein kleines aber dauerndes Ärgernis hab ich weiter: die IMI benutzt Yahoo-Groops für ihre Mailingliste - die gibt Yahoo nicht frei ohne Cookies, wohl wegen der Werbungskontrolle oder was weis ich, jedenfalls bin ich damit draußen :-( (bei LORA hab ich ja das gleiche Problem)

Donnerstag, 16.6.2005    

Freispruch für Alvar Freude

Da muß auch ich meine Begeisterung loswerden: Alvar Freude hat einiges riskiert, als er sich nicht von Internet-Möchtegernzensoren hat einschüchern lassen - und in der 2. (!) Instanz kam der Freispruch für die Links!

Es geht darum, daß einige staatliche Stellen uns weißmachen wollen, durch Sperrungsverfügungen im Internet wären rechtsradikale Inhalte zu bekämpfen. Alvar Freude entlarvt das als Placebos - wirkliche politische Gegenwehr gegen die rechtsradikalen Inhalte findet so nicht statt, oder wird erst recht bekämpft (können wir in München ein Lied von singen). Während die ersten Versuche zur Internetzensur mit durchsichtiger Taktik gegen rechts laufen, ist es abzusehen wie letztlich alle unabhängige Information mit derartiger Einschüchterung gefährdet ist.

Gelesen hab ichs zuerst beim Schockwellenreiter, am besten geht es weiter mit Alvar selbst. Auch Heise meldet es natürlich.

Hochschulen - Wach bleiben!

Die Lange Nacht der Universität (Link weg) sticht mir bei minga.de (auch weg) ins Auge (sorry, schon etwas her).

Eine Aktion der Kürzungsproteste: Am Donnerstag, 23.6.2005 finden Vorlesungen durch die Nacht im Audimax der GSU (auch weg) statt - mit Frühstück ;-)

Ich bin immer heilfroh, wenn wieder mal etwas die Befürchtung von "Friedhofsruhe an den Hochschulen" widerlegt. Normalerweise werde ich da fast nur bei Indymedia fündig, und meistens findet das anderswo statt.

Diese Lange Nacht als Protest gegen die Bildungsmisere - das gefällt mir (vor allem wenn der längerfristige Protest danach nicht zuende ist).

Jüngst hab ich (Stichwort kritische Wissenschaft) als überregionalen studentischen Zusammenschluss die hier entdeckt: LiRa - das "Bündnis linker und radikaldemokratischer Hochschulgruppen". So lange ich auch schon von der Hochschule weg bin, bin ich doch froh wenn sich dort noch was Vernünftiges unter Studenten tut :-).

Abmahnwahn + Gegenwehr

Seit langem bekannt - und durch die Verbreitung kleiner Websites besonders lukrativ geworden ist eine gewisse Abmahnpraxis, bei der willkürlich unterstellte Rechtsverletzungen mit ebenso willkürlichem Streitwert samt Anwaltsgebühren eingesetzt werden, um eingeschüchterte Betreiber abzuzocken.

Ein Vorgang der letzten Zeit ist wohl in diesem Zusammenhang zu untersuchen - ein Webforum wird abgemahnt, weil ein Nick ein Markenzeichen verletzen soll, dazu am besten beim Lawblog mit dem Lesen einsteigen.

Erfreulicherweise gibt es eine kernige Antwort: Mit Unterstützung eines fachlich ausgewiesenen Anwalts gibt es eine Gegenklage!

So muß es sein, nicht ins Bockshorn jagen lassen!

Wesentliche Teile der Promotion von RA Bahr stehen hier zum Download: "Missbrauch der wettbewerbsrechtlichen Abmahnung im Bereich des Internet". -- Beifall!

LORA kann aufs Streetlife

Die Hoffnung, die ich bei den anderen Texten aussprach, trügte mich nicht: Green City kam doch mit Charivari klar und LORA darf aufs Streetlife-Festival. Erst mal vielen Dank an die Beteiligten! (Dank auch an minga.de (Link tot) das Thema mit aufzugreifen!)

Ob das auch funktioniert hätte, wenn LORA nicht an die weitere Öffentlichkeit gegangen wäre? Wer weiß, es kam immerhin zu einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung [leider nicht online gefunden]. Green City meint ja LORA hätte abwarten können ...

Die Diskussionen an verschiedenen Stellen gingen natürlich darüber hinaus: Wieviele öffentliche Anliegen sind heute drastisch auf Sponsoring angewiesen? Zu viele Menschen denken sich nichts dabei die "Öffentliche Armut" noch verschärfen zu lassen. Staatliche Aufgaben reduzieren sich dann auf Polizei, Überwachung, Gefängnis und Militär (ach so - warum wird das nicht gesponsort? Das wär mal eine Variante die mir einleuchten würde).

Ein anderer Aspekt beim Sponsoring: Viel Arbeitskapazität geht auf "Fundrising" drauf, wie das so schön heißt. Die so Aktiven fühlen sich dann doch den Sponsoren verpflichtet, und schwupps, klappt die Schere im Kopf zu. Wie soll man rauskriegen, was alles "vorauseilend" unterbleibt aus Rücksicht auf die Sponsoren - bei all den Projekten, die wir so kennen?

Donnerstag, 16.6.2005    

Sozialforum: neues Protokoll aus Erfurt

Von der Vorbereitung des Sozialforum in Deutschland (21. - 24. Juli) ist das Protokoll der jüngsten Sitzung vom 31.5. auf der Webseite:
http://www.sozialforum2005.de/vorbereitung/dsf.protokolle/dsf.2005.4/

Erwartungsgemäß bleibt noch viel für die Mobilisierung zu tun. In Erfurt gibt es am 17. und 18. wieder lokale Arbeitssitzungen.
Indymedia-Aktive wollen sich (auch mit eigenständigen Projekten) Anfang Juli dort treffen.

Tip: Anmelden (muß auch ohne die Webseite gehen ;-) und Quartier buchen, was man sich halt leisten kann und will ...

Ergänzung: Das neue Mobilisierungsflugblatt (mit Anmeldeabschnitt!!) liegt hier im Netz (PDF 660k):
http://www.sozialforum2005.de/fix/Flyer_Sozialforum2005_Mobilisierung.pdf

ausdrucken, aushängen, usw. ...

Antwort Green City

Der Konflikt um LORA wird zumindest etwas transparenter, meiner Ansicht nach müsste es wirklich nicht so laufen. Zunächst: Die Antwort von Green City hier im Kommentar nebenan bekam ich auch per Mail und hab es neben die LORA-PM ebenso als PDF abgelegt. Im Kern läuft die Argumentation auf eine Fristversäumnis durch LORA hinaus, kann ich aber so nicht richtig akzeptieren.

Radio Charivari hat auch kurz geantwortet, hat Verständnis geäußert, daruf hingewiesen daß Green City nicht auf ihr Betreiben hin den Ausschluß machte - aber gleichzeitig festgestellt, daß solche Klauseln üblich sind und es ausdrücklich um eine juristische Erfüllung eines Vertrages geht. Damit wurde aber nach meinem Dafürhalten die Türe nicht automatisch zugeschlagen, Green City sollte noch einen Anlauf machen:

Ich frage Green City und Charivari, ob nicht aus der Offensichtlichkeit, daß LORA und Charivari sicher nicht auf dem "gleichen Markt" agieren (LORA als "Konkurrenz" zu Charivari?), hier eine Gesprächsbereitschaft bestehen sollte, um die betreffende Vertragsklausel vielleicht im Konsens doch sinnvoller zu interpretieren - das muß keine Sache von Paragraphen sein, finanziell sollte das in diesem Fall sowieso keine Rolle spielen (es wäre zumindest sehr willkürlich).

Fristen spielen sonst eine Rolle meist wegen Platz und zur Orientierung, sind aber nach meiner Erfahrung (bei anderen Veranstaltern?) kein harter Anschlag. Ich hoffe tatsächlich, daß die Beteiligten noch mal darüber reden.

Im übrigen sollten Sponsorenverträge hier wirklich sinnvoller ausshen, um solche Ausschlüsse an falscher Stelle gar nicht erst auftreten zu lassen.

Ergänzung: Danke für die Kommentare hier und hier!

Kentucky Fried E.ON

Kommt zur Solidaritätswache! - E.ON, sei ein guter Nachbar!
- vor der E.ON Energie Hauptverwaltung (Brienner Straße 40)
- am Freitag 17. Juni, 16:00 Uhr

In Amerika zeigt die "freie Marktwirtschaft" ihr Gesicht ungeschminkter als hierzulande. Aber auch in Amerika finden soziale Kämpfe dagegen statt. Jetzt brauchen Kolleginnen und Kollegen aus Kentucky unsere Unterstützung in ihrer Auseinandersetzung mit einem deutschen Unternehmen: E.ON.
 
E.ON hat sich in Amerika schnell "zurechtgefunden". Und was wir dort vorgeführt bekommen, kann uns auch in Europa erwarten, wenn die EU-Dienstleistungsrichtlinie wie geplant umgesetzt wird. Im kontinentalen Binnenmarkt werden soziale Rechte und Standards geografisch umgangen. Und mit den Dienstleistungen soll auch gleich die Verantwortung dafür outgesourct werden.
 
Ein Kollege der amerikanischen Gewerkschaft GLBCTC wird am Freitag bei E.ON eine Petition übergeben. Wir wollen ihn begleiten, das schöne Wort von der internationalen Solidarität konkret werden lassen.

(aus der Mailingliste Sozialforum München)

mehr: http://archiv.labournet.de/branchen/bergbau/bergbau.html

Infoblatt (PDF): http://archiv.labournet.de/branchen/bergbau/fakten_eon.pdf

Drupal gewürdigt

ich entdecke auch hierzulande immer mehr Drupal-"Fans". Diesen Beitrag würde ich so würdigen, und halte ihn auch als Einstiegstext für gelungen (auch wenn dabei speziell E-Learning Thema ist).

Dienstag, 14.6.2005    

Greencity & Charivari gegen Radio LORA

[Update 16.6. siehe hier] Das Münchner Streetlife-Festival ist eigentlich auch ein Festival der alternativen Szene. Die Unterstützung durch kommerzielle Musiksender muß kein Problem sein, das Ganze macht ja Aufwand.
Für Nicht-Münchner: Der größte Teil der Leopoldstraße wird dabei 2x im Jahr mit dem Stichwort "Corso Leopold" zur autofreien Flaniermeile mit attraktivem buntem Programm.

Nur, was jetzt passiert "schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht":

Radio LORA, als nichtkommerzielles alternatives Radioprojekt, das immer wieder half für kritische politische Inhalte Öffentlichkeit zu schaffen, wurde durch Greencity (der federführende Verein) vom Streetlife-Festival ausgeschlossen, wegen vertraglicher Vereinbarung mit Radio Charivari wie es heißt [Ergänzung: LORA wollte lediglich einen Infostand wie andere alternative Gruppen auch]. Nichts gegen Unterhaltungsmusik auch von kommerziellen Sendern - aber wenn sich diese Kommerzmaschine nicht zu schade ist solche kleinen Nischen wie LORA anzugreifen, dann hört der Spaß auf!

weitere Ergänzung: hier die LORA-Presseerklärung (PDF 78k) dazu.

Das ist ein weiteres Beispiel wie die Kommerzialisierung der Medien Kultur schleichend quasi Zensur fördert - denn auf nichts anderes läuft es hinaus, wenn ein Projekt wie Radio LORA von Veranstaltungen wie dem Streetlife-Festival ausgeschlossen wird. Der Einfachheit halber hänge ich meine Protestmail an. Vom Sozialforum München ist auch Protest unterwegs.

Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele sich dieses Themas annehmen würden!

(Inzwischen habe ich das "Referat für Gesundheit und Umwelt" als Mitveranstalter entdeckt und die Mail auch dorthin weitergeleitet).

Von: f.iberl@amazonas-box.de
Betreff: LORA-Ausschluss Streetlife
An: buero@greencity.de, radio@charivari.de
Cc: (Sozialforum München, LORA)
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
das Streetlife-Festival habe ich - in erster Linie als Konsument ;-) - aber durchaus politisch als Erfolgsgeschichte erlebt.
 
Jetzt muß ich hören, daß Radio LORA dabei ausgeschlossen wurde.
 
Das Streetlife-Festival war immer auch ein Platz für die alternative Szene. Radio LORA leistet unverzichtbare Beiträge für kritische politische Öffentlichkeitsarbeit. Radio LORA ist bekanntermaßen kein "kommerziell betriebener Anbieter", sondern ein Sendeplatz mit viel ehrenamtlichem Engagement, das sonst kaum zu finden ist.
 
Daß ein solches Festival von kommerziellen Musiksendern unterstützt wird kann bei dem Aufwand natürlich eine gute Sache sein. Wenn das dazu führt, daß Greencity beim Festival Radio Lora ausschließt, fällt das auf Greencity zurück.
 
Mit so einem Vorgang ist Greencity kein vorzeigbarer Verein mehr. Ich werde meinen Protest öffentlich vertreten.
Radio Charivari sollte den Protest natürlich auch zu spüren bekommen.
 
Mit zornigen Grüßen
Franz Iberl

Usbekistan, USA

"Bush friend: Usbekistan" (Bld/Link ist weg)
"Billmon" zitiert die Washington Post: USA blockieren (mit russischer Unterstützung) bei der NATO europäische Forderungen nach einer Untersuchung der Massaker in Usbekistan.

Soviel zu den Sprüchen der USA wg. Demokratie ....

(die Luftwaffenstützpunkte sind wichtiger, klar)

Schon etwas her: Die deutsche Regierung hätte es wissen könne, stellte sich aber lieber gegen die Forderungen von ai ...

Dienstag, 14.6.2005    

Militärischer Bluff

via Terminkalender der Friedenskooperative habe ich einen Kongress der anderen Artgefunden.

In Hammelburg - Bundeswehr-Ausbildungsstandort - wird die zivil-militärische Verzahnung an Hand von Afghanistan und Kosovo studiert (PDF) (s.u.).

Bei einem solchen Konzept werden alle möglichen Leute der sog. Alternativszene aufgeboten - der ganze Witz dabei ist wieder einmal eine Verharmlosung und die Ausblendung der Rolle des Militärs unter Beteiligung von Leuten die es besser wissen müssten. Veranstalter ist ein grüner MdB (Fell), der traditionelle Friedensforscher ins Programm einbaut neben den Grünen Promis, die regelmäßig die zivil-militärischen Argumentation betreiben.

Der Zweck, Grund oder Vorwand der beiden Kriege steht nicht mehr zur Debatte. Man konferiert über die Bewältigung der Protektorate - als Manöver zur besseren Akzeptanz zukünftiger Kriege - das ganze sehe ich als frechen politisch-militärischen Bluff.

Im Ergebnis geht es letztlich doch um die militärisch gestützte Machtausübung und deren gesellschaftliche Absicherung - aber so steht es natürlich nicht im Programm.

Beim Seminar der BIFA zum Sozialforum in Erfurt wird genauer über diesen Themenkreis gesprochen.

UPDATE: am 7.7. hat der Veranstalter Fell auf seiner Website den Termin nächste Woche abgesagt, weil wegen der vorgezogenen BT-Wahl zu viele Absagen kamen. Er will es Anfang 2006 nachholen. Der obige PDF-Link ist aber momentan noch längst nicht mehr (*) intakt, die harten Punkte sind weiter relevant für unsere Veranstaltung.

* ich werde die Datei evtl. selbst dokumentieren.

Essenzielle Fragen der Meinungs- und Informationsfreiheit

Da hat telepolis heise recht mit der Überschrift, es geht um den Prozess:
"Das Strafverfahren gegen den Autor der Online-Dokumentation zu den Sperrverfügungen der Bezirksregierung Düsseldorf gegen Webseiten geht weiter: Am Mittwoch steht das erstinstanzliche Urteil gegen den Mediendesigner und Online-Aktivisten Alvar Freude auf dem Prüfstand des Landgerichts in Stuttgart. Freude hatte in seiner Online-Dokumentation die von der Bezirksregierung inkriminierten Neonazi- und Tasteless-Seiten verlinkt -- aber zwar keineswegs, wie er vor Gericht glaubhaft zu machen versuchte, um dafür zu werben. Dennoch hatte ihn das Amtsgericht im Oktober 2004 wegen Beihilfe zur Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen wegen Beihilfe zur Volksverhetzung und Beihilfe zur Gewaltdarstellung zu 120 Tagessätzen verurteilt ..."

via Hugos..: "Hoffen wir das die Richter dort den Schmu durchblicken den die Staatsanwaltschaft aufbaut und denen eine klare Abfuhr erteilt." Genau.